Oberhausen. Wer zu Weihnachten einen (angemeldeten) Gottesdienstbesuch plant, sollte wohl eine mögliche Absage einkalkulieren.

In vielen Pfarreien und Gemeinden ging man bis vor wenigen Tagen noch davon aus, ein halbwegs „normales“ Weihnachtsfest feiern zu können – mit strikten Abständen und eingeschränkter Besucherzahl, mit Maskengebot und Gesangsverbot zwar, aber immerhin mit Präsenzgottesdiensten in den Kirchen. Jetzt zeichnet sich ab: Die akribisch und liebevoll vorbereiteten Festgottesdienste werden reihenweise abgesagt. Eine schmerzliche Nachricht für die Gläubigen, aber auch für die vielen Ehrenamtlichen, die sich bislang dafür engagiert haben.

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Die schockierend hohe Zahl an Corona-Todesopfern und -Infizierten in Oberhausen sowie das immens hohe Infektionsrisiko lassen den Pfarreien und Gemeinden jetzt kaum eine andere Wahl. Nicht nur die Gläubigen blicken auf einen möglichen Gottesdienstbesuch mit immer größer werdender Skepsis. Auch viele Ehrenamtliche könnten sich nicht vorstellen, an Weihnachten eine beachtliche Anzahl von Menschen zu Gottesdiensten zu versammeln und hätten bei diesem Gedanken – trotz aller strikt zu beachtenden Corona-Regeln – große Bedenken, sagt etwa Propst Christoph Wichmann von St. Pankratius.

Innere Einkehr

So wird nun dieses Weihnachtsfest 2020 noch stiller und noch zurückgezogener. Die Kirchen werden an Heiligabend und an den Festtagen vielfach für Einzelbesucher zur inneren Einkehr öffnen, es wird vermehrt Hausgottesdienste und digitale Formate geben. Wo Präsenzgottesdienste stattfinden, werden die Vorsichtsmaßnahmen jetzt wohl noch strikter befolgt werden – wenn in diesem Punkt eine Steigerung überhaupt noch möglich ist.

„Fürchtet euch nicht!“

Ein Weihnachtsfest mitten in der Pandemie – besonders passende Worte findet dazu wohl die evangelische Gemeinde Holten-Sterkrade, die wir hier einmal ausführlicher zitieren wollen: „Wir trösten uns in unserem selbstgewählten Verzicht auf Präsenzgottesdienste mit der Gewissheit unseres Glaubens, dass auch die Geburt des Gottessohnes sich zunächst im Verborgenen und kleinsten Kreis abspielte und schließlich trotzdem weltverändernde Wirkung hatte. So weltverändernd, dass das ,Fürchtet euch nicht!’ der Engel auch in unsere Zeit hineinwirken kann und uns auch angesichts von Corona Hoffnung gibt – weit über die Feiertage hinaus.“