Oberhausen. Aus der Serie von verkaufsoffenen Sonntagen rund ums Fest wird nichts! Verdi hat gesiegt, viele Geschäftsleute in Oberhausen sind geschockt.

Das Oberverwaltungsgericht Münster hat die fünf verkaufsoffenen Sonntage rund um Weihnachten gestoppt . Robbie Schlagböhmer, Vorsitzender der Sterkrader Interessengemeinschaft (StiG), findet das gar nicht gut.

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Herr Schlagböhmer, wie bewerten Sie die Entscheidung des Gerichts?

Schlagböhmer: Ich bedaure das sehr. Und das gilt auch für alle anderen Geschäftsleute in Sterkrade und darüber hinaus. Die Gewerkschaft Verdi zerstört mit ihren Klagen gegen die verkaufsoffenen Sonntage die Innenstädte und schädigt massiv den Einzelhandel, der jetzt in der Corona-Krise vielfach ums Überleben kämpft. Verdi vernichtet damit letztlich Arbeitsplätze. Ich kann mir das nur so erklären, dass die Gewerkschaft offenbar will, dass alle Menschen nur noch online einkaufen.

Wie ist denn nun die Stimmung im Einzelhandel?

Die Geschäftsinhaber sind von der Absage aller verkaufsoffenen Sonntage emotional tief getroffen. Das gilt aber auch für ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, denn auch sie wollen diese verkaufsoffenen Sonntage ja! Verdi behauptet zwar mit Blick auf Corona, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vor Infektionen schützen zu wollen. Aber das ist vor Ort gar kein Thema, es gibt ja längst in den Geschäften gute Hygienekonzepte und die Mitarbeiter wollen, dass es bei ihnen im Laden läuft. Und zudem erhalten sie ja für den Sonntagsdienst eine Zulage.

Droht den Innenstädten ein Krisenjahr 2021?

Das kann gut sein. Gerade erst haben wir zum Beispiel in der Zeitung gelesen, dass das Modehaus Mensing insolvent ist. Solche Unternehmen aus der Textilienbranche sind echte Frequenzbringer für die Innenstädte! Umso schmerzlicher ist nun diese Nachricht. Wenn Verdi so weitermacht, werden wohl leider noch weitere Modehäuser und auch andere Geschäfte in die Insolvenz gehen müssen.