Oberhausen. Die Corona-Pandemie zerrt an den Nerven, die Überlastung der Menschen und Organisationen steigt. Wie sollen wir damit umgehen?
Die so lange anhaltende Corona-Krise zerrt an den Nerven vieler Bürger. Kitas müssen nun doch schließen, weil so viele Erzieherinnen in Quarantäne müssen; ganze Wochen an Unterricht fallen in den Schulklassen aus; Veranstalter, Wirte und Künstler darben. Die Angst der Menschen wächst, sich mit dem Virus anzustecken, weil seit Wochen die Wahrscheinlichkeit anzieht, mit dem Virus konfrontiert zu werden. Mag es noch so viele Verläufe von Infizierten geben, die mit schwachen Symptomen davonkommen: Immer wieder schlägt das Virus gnadenlos zu.
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In solch einer galoppierenden Pandemie-Phase müssen nun alle Menschen versuchen, Geduld zu üben und nachsichtig zu sein mit Beteiligten: mit Ärzten, mit Lehrern – ja sogar auch mit den Verantwortlichen dieses Staates, mit den Mitarbeitern des Gesundheitsamtes, mit den Vertretern im städtischen Krisenstab.
Das Oberhausener Gesundheitsamt ist offenbar so überlastet, dass Daten nicht mehr zeitgerecht erfasst und geliefert werden konnten, dass Betroffene tagelang auf die Infos durchs Fachamt warten mussten, wie sie sich zu verhalten haben. Es war schon von außen erkennbar, dass die Gesundheitsamt-Mitarbeiter wie ihre Kollegen in anderen Städten so überlastet sind, dass sie ihre Leistungen nicht mehr wie notwendig erbringen konnten – und können (?). Eine Krisensitzung jagte im Rathaus die andere. Zum Glück handelt die Stadtspitze, stockt weiter Personal auf, zum Glück helfen Bundeswehr-Soldaten.
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Doch leider herrscht im Oberhausener Rathaus die rheinische Mentalität vor, sich lieber mit optimistischem Blick die Lage schönzureden, als öffentlich Alarm zu schlagen. Es wurde den Bürgern bedauerlicherweise nicht transparent dargestellt, wie sehr das Gesundheitsamt ächzt. Zudem fehlt der Öffentlichkeit eine Gesamtschau der Daten, wie viele Schüler, Lehrer, Kita-Mitarbeiter und Kinder in Quarantäne sind, wie viel Unterricht ausgefallen ist und wie viele Kita-Gruppen geschlossen werden mussten. Die tagelange Datenpanne, die Beschönigung der Lage, die fehlende Transparenz – das erst schürt Ängste, Sorgen und befeuert die Corona-Verschwörungstheoretiker.
Wir müssen alle lernen, mit der Pandemie umzugehen, wir alle machen dabei Fehler. Aus den vergangenen Wochen sollten die Oberhausener Verantwortlichen die richtigen Schlüsse ziehen. Wir alle aber müssen uns auch an die eigene Nase fassen: Nicht Vater Staat sorgt für die Ausbreitung der Pandemie, sondern jeder einzelne von uns, wenn er seine Kontakte nicht reduziert. Wer sich krank fühlt, wer Kontakt mit einem Infizierten hatte, bleibt zu Hause – dafür benötigt man erst einmal keinen Befehl von irgendeiner Stelle.
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