Oberhausen. Das Oberhausener Gesundheitsamt beobachtet Besorgniserregendes: Immer mehr angerufene Kontaktpersonen kooperieren nicht mit der Behörde.
Als hätten die Beschäftigten im Oberhausener Gesundheitsamt mit der Kontaktverfolgung von Corona-Infizierten nicht schon genug zu tun, müssen sie sich immer öfter mit uneinsichtigen Kontaktpersonen herumschlagen. Dr. Henning Karbach, Leiter des Gesundheitsamtes, beobachtet verstärkt die Tendenz, dass Personen weder kooperieren wollen, noch alle Angaben vorbringen, die für eine lückenlose Rückverfolgung nötig wären.
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Die für die Eindämmung der Corona-Pandemie so wichtige Kontaktnachverfolgung nimmt ohnehin extrem viel Zeit in Anspruch. Es kommt laut Karbach vor, dass eine Mitarbeiterin des Gesundheitsamtes den kompletten Tag damit beschäftigt ist, einen einzigen Fall zu bearbeiten. Zudem müssen die Mitarbeiter nicht nur die Kontakte von nachweislich Infizierten anrufen, sondern in regelmäßigen Abständen auch die derzeit rund 700 Bürger in Quarantäne.
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Anders als zu Beginn der Coronakrise im März/April seien die Bürger nun ungeduldiger geworden, sagt Amtsarzt Henning Karbach. Einige Angerufene zeigten nicht immer Verständnis für den Arbeitsaufwand, den das Ermittlerteam aufbringen muss. Außerdem gebe es immer wieder Infizierte, die ihre Kontaktpersonen kleckerweise nachreichen und die Bearbeitung somit unnötig in die Länge ziehen.