Oberhausen. Mit Blick auf die zweite Corona-Welle ist es wichtig, dass Kontrollen angemessen und bürgerfreundlich erfolgen, meint Redakteur Michael Bresgott.
Vielfach wurden auch von dieser Redaktion immer wieder nachhaltige Kontrollen der Corona-Schutzregeln gefordert. Insofern haben die beteiligten Ordnungs- und Polizeikräfte am Abend des 17. Oktobers nur ihre wichtige Pflicht für die Allgemeinheit getan. Eine Pflicht, die oftmals ein schwerer Job ist, wenn es zum Beispiel an Kooperationswillen auf der Seite der Kontrollierten fehlt. Dieser Dienst verdient gerade in diesen schwierigen Pandemie-Wochen Anerkennung und Wertschätzung.
Es gilt aber auch: Wir befinden uns in der demokratischen Bundesrepublik Deutschland, nicht in einem autokratisch regierten Zwangsstaat, wie es manch ein Corona-Leugner gern behauptet. Wenn also offizielle Stellen das gesellige Feiern von Bürgern kontrollieren, sollte das angemessen und zunächst einmal mit einem durchaus freundlichen Auftreten passieren.
Bereitschaft der Gutwilligen erhalten
Das war an jenem Abend des 17. Oktobers offenbar nicht immer der Fall. Jede martialische Rambo-Attitüde ist auf jeden Fall zu vermeiden, denn nur so bleibt bei den zahlreichen Gutwilligen die Bereitschaft erhalten, den Corona-Regeln mit all ihren Auflagen und Einschränkungen zu folgen.
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Manch’ einer wird jetzt fragen: So viele Zeilen um eine einzige Kontrollaktion in Oberhausen? Ja, das ist in diesem Fall einfach unser Job als Redaktion. Die Beschwerde-Mail an Oberbürgermeister, Polizeipräsident und unsere Redaktion mag teils überzogen formuliert sein, aber sie zeigt, dass die Bürger sich auch in der Corona-Krise nicht alles von offizieller Seite gefallen lassen wollen. Und das ist doch letztlich eine gute Nachricht für unsere Stadt- und Zivilgesellschaft, die ohne bürgerschaftliches Engagement und kritisches Bewusstsein der Bürger nicht funktionieren würde.