Oberhausen. Oberhausen erreicht den kritischen Wert von 35 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner. Der Krisenstab verschärft daher die Hygienemaßnahmen.

35 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner: Mit diesem sogenannten Inzidenzwert hat nun auch Oberhausen offiziell die erste Corona-Warnstufe erreicht. Den Wert erreichte die Stadt am Donnerstagnachmittag. Der Krisenstab hat umgehend getagt – und verschärfte die bestehenden Corona-Maßnahmen, um einen weiteren Anstieg der Zahlen möglichst zu verhindern.

So müssen Besucher von Konzerten oder anderen Aufführungen in geschlossenen Räumen die Mund-Nasen-Maske künftig auch auf dem Sitzplatz tragen – statt wie bislang nur auf dem Weg dorthin. Dies gilt auch sowohl für Sitz- als auch für Stehplätze bei Sportwettkämpfen.

Keine Versammlungen mit mehr als 1000 Teilnehmern

Feste dürfen ab sofort nur noch mit maximal 50 Personen gefeiert werden. Die Stadt untersagt Veranstaltungen und Versammlungen mit mehr als 1000 Teilnehmern. Nicht betroffen sind Zusammenkünfte nach dem Versammlungsrecht, also beispielsweise genehmigte Demonstrationen oder politische Veranstaltungen.

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Die Stadt ist verpflichtet, die Corona-Maßnahmen zu verschärfen. Dies gilt ab einem Inzidenzwert von 35. Mit 109 Infizierten und 559 Personen in Quarantäne lag die Stadt am Donnerstag bei einem Wert von exakt 35,1. Die verschärften Regeln gelten ab dem 16. Oktober und zunächst bis einschließlich 31. Oktober 2020.

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Erst am Mittwoch hatten sich Bundeskanzlerin Angela Merkel und die Ministerpräsidenten der Länder in einer langen Krisensitzung auf verschärfte Maßnahmen verständigt. Grund ist der rasante Anstieg der Corona-Neuinfektionen in ganz Deutschland. Oberhausens Krisenstabsleiter Michael Jehn bescheinigt auch dieser Stadt „drastisch steigende Infektionszahlen“ und eine „weiterhin dynamische Entwicklung“ der Infektionen. Diese Dynamik müsse zumindest verzögert werden, Bürger müssen ihre Kontakte einschränken.

Krisenstabsleiter fordert „massive Anstrengungen“

In einem noch am Donnerstag veröffentlichten Sonderamtsblatt teilt Jehn die Einschätzung des Robert-Koch-Institutes und fordert „massive Anstrengungen auf allen Ebenen des öffentlichen Gesundheitsdienstes“ ein. Infektionen sollen so früh wie möglich erkannt und eine weitere Ausbreitung dadurch verzögert werden. Die flächendeckenden Maßnahmen sind aus Jehns Sicht auch deshalb zwingend erforderlich, da sich in Oberhausen keine klar abzugrenzenden Ausbrüche abzeichnen: Lokale Hotspots, die durch gezielte Maßnahmen punktuell eingedämmt werden könnten, gibt es nicht.

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Jehn ist bewusst, „dass durch die Maßnahmen insbesondere in das Grundrecht der Handlungsfreiheit und zum Teil auch in das Grundrecht der Berufsfreiheit eingegriffen wird“. Demgegenüber stehe aber das hohe Gut der körperlichen Unversehrtheit und des Lebens. Ohne strenge Maßnahmen seien Gesundheit und Leben „unweigerlich gefährdet“.

Bereits am Montag dieser Woche hatte Krisenstabsleiter Michael Jehn vor steigenden Corona-Zahlen gewarnt. Es sei durchaus realistisch, dass Oberhausen in den kommenden Tagen einen Inzidenzwert von 50 erreiche und somit zum Risikogebiet gezählt werde. Sämtliche Nachbarstädte Oberhausens – mit Ausnahme von Bottrop – haben mit Stand vom 15. Oktober diesen Wert bereits erreicht; dort gelten mittlerweile noch strengere Regeln als in Oberhausen, beispielsweise sind private Feiern auf maximal 25 Teilnehmer begrenzt.