Oberhausen. Das Café Kultur auf dem Sapo-Platz soll schließen. Das ist ein Schlag ins Gesicht all jener Engagierten, die die City stärken wollen.

Die Innenstadt braucht Belebung. Sie braucht engagierte Gastronomen, bunte Cafés, abwechslungsreiche Bistros und Restaurants. Sie braucht mehr Angebote wie das Café Kultur – und nicht weniger. Gerade der Saporishja-Platz, mit dem markanten Bert-Brecht-Haus, Sitzbänken, einem Wasserspiel für heiße Sommertage, dem beliebten Feierabendmarkt in Nicht-Corona-Zeiten und einem Spielplatz hat großes Potenzial. Siedelt sich hier mehr Gastronomie an, lockt das weitere Gäste, wertet unschöne Ecken wie die heruntergekommene Passage auf und macht den Platz weniger attraktiv für Drogendealer und andere unliebsame Zeitgenossen. Doch was passiert? Das Café Kultur wird nicht gestärkt, sondern soll verschwinden.

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Streitigkeiten sind selten einseitig, meist haben sich beide Seiten etwas zuschulden kommen lassen. Aber die knappe Antwort der OGM auf die Vorwürfe des Café-Betreibers ist schon recht erstaunlich. Der Pächter habe den Vertrag nicht erfüllt – das reicht offenbar für eine fristlose Kündigung. Kein Wort über ein mögliches Entgegenkommen oder die Suche nach einer Kompromisslösung. Kein Lob für das ehrenamtliche Engagement des Gastronomen etwa bei der Oberhausener Musiksommernacht.

Der Saporishja-Platz könnte zu einem Ausgeh-Mittelpunkt der Innenstadt werden. Zu einem Ort, an dem man sich trifft, nachmittags Kaffee in der Sonne schlürft oder abends Cocktails genießt. Wenn man aber jede positive Entwicklung im Keim erstickt, wird daraus nichts. Für den zugigen Eingangsbereich der VHS muss es andere Lösungen geben. Das Café für einen Umbau zu opfern, ist ein Schlag ins Gesicht all jener Engagierten, die die City Oberhausen vorantreiben wollen.