Oberhausen. Ab April 2021 ist an der Schmachtendorfer Straße ein Rettungswagen stationiert, der in den allermeisten Fällen in acht Minuten am Einsatzort ist.

Ein Projekt, das im wahrsten Sinne des Wortes Leben rettet, ist nun im Stadtnorden auf den Weg gebracht: Bis April 2021 entsteht an der Schmachtendorfer Straße, ganz in der Nähe des Bahnhofs Holten, die neue Rettungswache Nord. Künftig ist hier rund um die Uhr das Team eines Rettungstransportwagens (RTW) der Feuerwehr stationiert, der in den allermeisten Fällen innerhalb von acht Minuten am Einsatzort ist.

Acht Minuten – das ist der vorgesehene Richtwert: Von Beginn des Einsatzes mit dem Anruf bei der Leitstelle bis zum Eintreffen des Rettungstrupps am Einsatzort soll möglichst nicht mehr Zeit vergehen. Mit dem neuen Wache-Standort an der Schmachtendorfer Straße kann die Feuerwehr das auch für das nördliche Oberhausener Stadtgebiet sehr gut leisten.

Um entsprechend das südliche Stadtgebiet zu bedienen, wird für den Stadtsüden ebenfalls noch eine solche Wache neu gebaut: Diese Rettungswache Süd wird an der Straße Rehmer in Alstaden entstehen, sobald das vorgesehene Grundstück dafür, derzeit noch in Privatbesitz, von der Stadt gekauft ist. Schon in Kürze sollen die Weichen dafür gestellt werden.

Feuerwehr künftig mit vier Standorten

Wenn die beiden neuen Rettungswachen Nord und Süd fertiggestellt sind, verfügt die Feuerwehr Oberhausen über vier Standorte im Stadtgebiet.

Dabei handelt es sich – neben den beiden künftigen Rettungswachen – um die Feuer- und Rettungswache 1 an der Brücktorstraße und um die Feuer- und Rettungswache 2 an der Dorstener Straße in Sterkrade.

Nun aber erst einmal die Rettungswache Nord: Hier befindet sich das Baugelände in Besitz der Stadt, was dem Projekt den Weg ebnete. 850.000 Euro sind in den Stadt-Etat eingestellt, um das eingeschossige Gebäude zu erstellen. Das übernimmt das Unternehmen „Bunk-Bau“, das in Oberhausen beheimatet ist. Firmenchef Jürgen Bunk war am Mittwoch persönlich vor Ort, um zusammen mit Oberbürgermeister Daniel Schranz, Ordnungsdezernent Michael Jehn und Feuerwehrchef Gerd Auschrat den symbolischen ersten Spatenstich für das Vorhaben nachzuholen, denn: Die Baugrube ist schon ausgehoben; die Arbeiten haben bereits begonnen.

Vorher Testläufe absolviert

Vor der Entscheidung für den Standort an der Schmachtendorfer Straße hatte die Feuerwehr einen umfangreichen Testlauf gestartet und dabei auch einen Standort am Buchenweg ausprobiert. Es erwies sich aber, dass die nun gewählte Adresse am besten geeignet ist, um die Acht-Minuten-Frist bei den allermeisten Einsätzen im Stadtnorden wahren zu können. Vom Holtener Bahnhof aus konnte bei Testläufen die Hilfsfrist in 88,8 Prozent aller Fälle eingehalten werden, am Buchenweg waren es nur 64 Prozent aller Fälle.

Nachgeholter erster Spatenstich: v.l. Firmenchef Jürgen Bunk, Feuerwehrchef Gerd Auschrat, Ordnungsdezernent Michael Jehn und Oberbürgermeister Daniel Schranz.
Nachgeholter erster Spatenstich: v.l. Firmenchef Jürgen Bunk, Feuerwehrchef Gerd Auschrat, Ordnungsdezernent Michael Jehn und Oberbürgermeister Daniel Schranz. © FFS | Christoph Wojtyczka

Oberbürgermeister Daniel Schranz wies am Mittwoch besonders auf die aktuelle Verkehrslage hin, die durch die A-40-Sperrung in Mülheim den Oberhausenern deutlich mehr verstopfte Straßen und Staus, etwa auf der B223, beschere. In solchen Situationen stecke dann auch der Rettungsdienst der Feuerwehr im Stau und müsse sich erst einmal seinen Weg durch Rettungsgassen bahnen. Der demographische Wandel spiele ebenfalls eine wichtige Rolle: Die Menschen würden glücklicherweise immer älter, benötigten so aber auch in mehr Fällen als früher bei gesundheitlichen Notlagen möglichst sofortige Hilfe. Umso wichtiger seien die beiden neuen Rettungsstandorte im Stadtnorden und im Stadtsüden, um allen Bürgerinnen und Bürgern in Oberhausen, egal wo genau sie wohnen, einen schnellen Einsatz innerhalb der vorgesehenen Acht-Minuten-Frist bieten zu können.