Oberhausen. Bei der EVO-Crowdfunding-Aktion kamen nur 1335 Euro für das Gewächshaus zusammen. Doch das reicht nicht. Waisenkinder hoffen auf Obst und Gemüse.

Der Verein „Oberhausen hilft“ ging bereits vor Monaten mit einem zweiten Hilfsprojekt für Waisenkinder in der ukrainischen Partnerstadt Saporishja an den Start. Bei der EVO-Crowdfunding-Aktion kamen nur 1335 von den erhofften 5000 Euro dafür zusammen. Das aber reicht längst nicht und jetzt wird die Zeit knapp.

Aktuell wurde das Material für das neue Gewächshaus mit dem LKW bereits zu dem Waisenhaus transportiert, an dem es aufgebaut werden soll. Dort lagert es nun schon seit Wochen durch den Zoll in einem Zolllager verplombt. „Wir warten ungeduldig auf die Zollgenehmigung für das Gewächshaus vor Ort, da die Wintermonate in der Ukraine mit Temperaturen von bis zu minus 40 Grad einen Aufbau nicht zulassen würden“, sagt Wolfgang Heitzer von „Oberhausen hilft“. Immerhin: Das Gesundheitsministerium in Kiew hat zwischenzeitlich die Genehmigung als humanitäre Hilfe erteilt.

„Das ist eine wirklich tolle Aktion und sie ist für die Kinder vor Ort sehr wichtig.“ Bei einer der Touren des Vereins durch Saporishja war es Jörg Bischoff und Wolfgang Heitzer 2019 ganz plötzlich ins Auge gefallen: Ein altes Stahlgerüst in einem Waisenhaus für behinderte Kinder und Jugendliche, das vor langer Zeit als Gewächshaus gedient hatte.

Katastrophal ausgestattete Waisenhäuser

„Die Waisenhäuser in unserer Partnerstadt sind ganz anders als bei uns“, erzählt der erste Vorsitzende Jörg Bischoff. „Es gibt sehr viel mehr davon und viel mehr Waisen, die in den Einrichtungen leben.“ Die Häuser seien teils katastrophal ausgestattet. Aber nicht nur eine funktionierende Grundversorgung sei wichtig. „Die Kinder und Jugendlichen brauchen Beschäftigung, etwas, das das Leben lebenswert macht.“

Auch interessant

Mit dem neuen Gewächshaus könnte beides erreicht werden. Für die Kinder bedeutet das Haus vom Frühjahr bis zum Herbst frisches Gemüse und Obst auf dem Tisch. „Was für uns so selbstverständlich ist, ist für sie purer Luxus“, sagt Heitzer. Außerdem könnten die kleinen Bewohner, von denen viele unter körperlichen und geistigen Behinderungen leiden, bei der Anpflanzung und Pflege helfen. „Für die Kinder ist das Spaß, Abwechselung und eine verantwortungsvolle Aufgabe in einem“, ergänzt Bischoff.

Jeder einzelne Euro hilft

Da Anschaffung, Transport und Aufbau des neuen Gewächshauses mit enormen Kosten verbunden sind, entstand die Idee, auf der Oberhausen Crowd, der Crowdfunding-Plattform der EVO, Gelder für das Projekt zu sammeln. Das gespendete Geld soll genutzt werden, um einen Teil der anfallenden Kosten zu deckeln. Denn nicht nur die Beschaffung des Gewächshauses, hat viel Geld gekostet, auch hohe Zölle und andere bürokratische Hürden trieben die Kosten in die Höhe. 15.000 Euro muss der Verein zusammenbekommen.

Auch interessant

In Corona-Zeiten, davon sind die Vereinsmitglieder überzeugt, sei es wichtiger als je zuvor, sich länderübergreifend zu unterstützen. Sie hoffen darauf, dass möglichst viele Oberhausener das ebenso sehen. Wer jetzt für das Projekt Waisenhaus „Hoffnung wachsen lassen“ spenden möchte, findet alle Angaben über das Spendenkonto auf der Homepage des Vereins: oberhausen-hilft.de