Oberhausen. Schon am 27. September gibt es den nächsten Wahlsonntag: die Stichwahl zwischen Schranz (CDU) und Berg (SPD). Was empfehlen die anderen Parteien?

Die Parteien in Oberhausen haben eine wichtige strategische Entscheidung zu treffen: Geben sie mit Blick auf die OB-Stichwahl zwischen Amtsinhaber Daniel Schranz (CDU) und Thorsten Berg (SPD) eine Wahlempfehlung ab?

Die FDP hat sich bereits positioniert und empfiehlt die Wahl von Schranz. Die Freien Demokraten: „Wir sind überzeugt, dass mit Daniel Schranz an viele gute Entwicklungen in der Stadt angeknüpft werden kann.“

Grüne: Mitglieder tagen am Dienstag

Auf Anfrage unserer Redaktion sagte am Montag Grünen-Fraktionssprecher Andreas Blanke, dass er derzeit noch nicht sagen könne, ob es zu einer Wahlempfehlung der Grünen komme. Erst wolle er die Mitgliederversammlung am Dienstagabend abwarten, bei der auch diese wichtige Frage diskutiert werde. Gegebenenfalls könne man schon Mittwoch früh etwas dazu vermelden.

Linke: Beide machen neoliberale Politik

Die Linke Liste erklärte auf Anfrage unserer Redaktion, dass sie keine Wahlempfehlung zur Stichwahl abgebe. „Beide Kandidaten stehen für einen neoliberalen Wirtschaftskurs, der Großprojekte vor das Wohl der Bevölkerung und der Natur stellt“, sagt Fraktionsvorsitzender Yusuf Karacelik. Zu nennen sei zum Beispiel die geplante Bebauung des Stahlwerksgeländes „mit allen bekannten negativen Folgen“. Auch bei anderen für die Stadt aus Sicht der Linken Liste notwendigen Dingen wie einer städtischen Wohnungsbaugesellschaft für mehr günstigen Wohnraum hätten sowohl CDU als auch SPD gegen die Linke Liste gestimmt und die Vorhaben damit bisher vereitelt.

BOB empfiehlt Schranz

Das Bündnis Oberhausener Bürger (BOB) unterstützt mit Blick auf die OB-Stichwahl am 27. September Amtsinhaber Daniel Schranz (CDU). BOB hatte zur Oberbürgermeisterwahl keinen eigenen Kandidaten aufgestellt. „Wir wollten kein wertvolles Mitglied für diese aussichtslose Kandidatur verheizen“, so BOB-Vorsitzender Peter Bruckhoff. Für BOB sei der CDU-Kandidat und Amtsinhaber Daniel Schranz alternativlos. Schranz habe in den vergangenen Jahren für die Stadt mehr geleistet als die SPD-Amtsvorgänger es in diesem Jahrtausend vermocht hätten. Schranz habe in seiner bisherigen Arbeit als Oberbürgermeister absolute Souveränität im Umgang mit allen Problemen der Stadt gezeigt. Das BOB-Team erhofft sich nach eigener Aussage von der nächsten Wahlperiode unter der Leitung von Daniel Schranz im Oberhausener Rathaus ein klares Signal in Richtung Düsseldorf und Berlin zur Lösung der Altschuldenfrage. Für ein wirtschaftlich stabiles Oberhausen mit deutlich mehr Potential für wichtige Investitionen bedürfe es endlich einer Lösung des Altschulden-Problems. Die SPD habe es in Jahrzehnten der Alleinherrschaft in Oberhausen nicht geschafft, den durch das Aus der Montanindustrie bedingten Strukturwandel auch in der Stadtkasse herbeizuführen. SPD-Mann Thorsten Berg ist aus Sicht von BOB „zu unerfahren, um die hohen Anforderungen des Oberbürgermeisteramtes zu erfüllen“.

Auf Anfrage unserer Redaktion erklärte AfD-Sprecher Jörg Lange zum Thema OB-Stichwahl: „Wir möchten keine Wahlempfehlung aussprechen, da sich beide OB- Kandidaten an einem Boykott gegen die AfD beteiligt haben.“