Oberhausen. OB-Spitzenkandidat Axt bleibt chancenlos. Doch das nimmt die Partei gelassen. Bei der Wahl zum Rat schneiden die Grünen klar besser ab als 2014.

Ein beinahe familiärer Abend im Zentrum Altenberg: Hier feiern die Grünen ihre Wahlparty mit Corona-Abständen. Die Partei freut sich an diesem Abend vor allem über das Ratswahl-Ergebnis, das ist sehr deutlich zweistellig und damit klar über dem Ergebnis von 2014, als die Grünen 8,56 Prozent der Stimmen bekamen.

Nun wird sich die Fraktion (bislang fünf Sitze) aller Voraussicht nach deutlich vergrößern. „Das ist ein gutes Ergebnis und ein Wählerauftrag an uns“, sagt Steffi Opitz, die den Listenplatz 1 innehat. „Wir werden nun bei unseren Kernthemen wie Klimawandel und Verkehrswende noch deutlich präsenter und unbequemer werden.“ Gleichwohl können die Grünen nicht das Spitzenergebnis der Europawahl 2019 in Höhe von 18,7 Prozent erreichen. Doch damals hatten sie gerade auch vor dem Hintergrund der frisch aufgekommenen Fridays for Future-Bewegung bundesweit einen besonderen „Lauf“.

„Lupenrein für grüne Themen gekämpft“

Eine gewisse Ernüchterung gibt es im Zentrum Altenberg beim Blick auf die Ergebnisse zur OB-Wahl. Norbert Axt bleibt chancenlos mit Blick auf eine mögliche Stichwahl. Daniel Schranz (CDU) und Thorsten Berg (SPD) machen das Rennen unter sich aus. Norbert Axt nimmt’s gelassen und formuliert: „„Wenn man bedenkt, wer uns in Oberhausen wählt, ist das ein gutes Ergebnis.“ Oberhausen sei eben keine Universitätsstadt wie etwa Köln und verfüge nur über ein begrenztes grünes Wählerklientel im Vergleich zu anderen Städten. Den Wahlkampf betrachtet er positiv: Er sei weitgehend fair verlaufen und nach dem Ausstieg aus der rot-grünen Ratskoalition hätten die Grünen in Oberhausen die Gelegenheit genutzt, ihre Themen lupenrein grün zu vertreten.

Sonnenschirm und Liegestühle

Die Wahlparty an der Hansastraße präsentiert sich als grünes Treffen in eher kleinem Kreis. Ein Sonnenschirm ist im Saal der Schlosserei aufgebaut, die Gäste können sogar auf Liegestühlen Platz nehmen. Auch Grünen-Urgestein Bärbel Höhn ist gekommen. Zu Beginn gibt es Blumen und Präsente für den OB-Spitzenkandidaten und für Wahlkampfleiter Andreas Blanke. Steffi Opitz und Grünen-Sprecherin Louisa Baumann loben das Engagement der vielen Unterstützer und Wahlkämpfer und sagen Dankeschön: „Leider dürfen wir uns heute nicht in den Armen liegen“, ruft Sprecherin Louisa Baumann zur Begrüßung dem Publikum zu. Luftsprünge seien aber erlaubt, doch sie bleiben an diesem Abend aus. Für das hervorragende Abschneiden in Köln gibt es allerdings kurz darauf einen Extra-Applaus. Alles in allem sehen sich die Grünen in einem langfristigen Aufwind. Dieses optimistische Grundgefühl untermalt diese Wahlparty im Zentrum Altenberg.