Oberhausen. Mashooq (8), Abdul (8) und Nadia (6) sind seit Februar im Friedensdorf Oberhausen. Sie hatten Glück und wurden inzwischen erfolgreich behandelt.

Abdul kann endlich ohne Schmerzen seinen Arm bewegen, Nadia läuft ohne Probleme und auch Mashooq ist auf einem guten Weg. Die drei Kinder aus Afghanistan werden aktuell im Evangelischen Krankenhaus Oberhausen (EKO) behandelt.

Das Krankenhaus arbeitet schon seit vielen Jahren mit dem Friedensdorf International zusammen. Mashooq (8), Abdul (8) und Nadia (6) sind seit Februar 2020 im Oberhausener Friedensdorf untergebracht. Sie hatten Glück und sind mit dem letzten Flug vor der Corona-Pandemie nach Deutschland gekommen. „In ihrer Heimat können sie nicht richtig behandelt werden“, erzählt Claudia Peppmüller vom Friedensdorf. „Die Kinder und ihre Eltern nehmen oft einen gefährlichen und langen Weg auf sich, um zu uns zu kommen.“ Das Einsatzteam vom Friedensdorf International war im Februar noch einmal in Kabul und hat schwer verletzte Kinder nach Deutschland geholt. Wann sie ihren nächsten Einsatz haben, ist noch unklar. „Die Corona-Pandemie hat natürlich auch Auswirkungen auf unsere Arbeit“, sagt Peppmüller.

Wegen schwerer Knochenentzündungen in Behandlung

Die drei Kinder aus Afghanistan sind wegen schwerer Knochenentzündungen im EKO in Behandlung. „Die Kinder haben oft offene Wunden, die von Schusswunden oder Knochenbrüchen stammen. Die Knochenentzündungen, die daraus entstehen können, sind schmerzhaft und führen dazu, dass sie ihre Gelenke nicht mehr richtig bewegen können“, erläutert Dr. Peter Rommelmann, Chefarzt der Klinik für Orthopädie, Unfall- und Wiederherstellungschirurgie. „Manche Kinder laufen ein Jahr lang mit eiternden Wunden herum.“

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Das Team des Friedensdorfs kümmert sich um diese Kinder und arbeitet mit einer begrenzten Anzahl an Kliniken zusammen, die die kleinen Patienten auf eigene Kosten behandeln – auch das EKO ist seit vielen Jahren dabei. „Wir unterstützen das Friedensdorf gerne, denn diese Arbeit ist wichtig – für so manches Kind sogar lebenswichtig“, sagt Ulrike Brokmeier, Chefärztin der Klinik für Kinderchirurgie.

Rund sechs Monate waren die Kinder im Friedensdorf, zwei von ihnen dürfen bald nach Hause – wenn die Bedingungen der Corona-Pandemie es zulassen. Mashooq aber bleibt vorerst in Deutschland. Für eine Rückkehr ist er noch nicht gesund genug. „Wir bringen die Kinder nur zurück nach Hause, wenn sicher ist, dass sie keine medizinische Versorgung mehr benötigen – gerade jetzt ist das wichtig, weil wir nicht wissen, wann wir das nächste Mal einen Hilfseinsatz organisieren können“, sagt Claudia Peppmüller.