Oberhausen. Sie stehen mitten auf dem schmalen Bürgersteig, die vier neuen Laternen am Veilchenweg in Oberhausen. Jetzt bietet die EVO Gespräche an.

Anwohner in Oberhausen sprechen von einem Schildbürgerstreich. Sie rätseln darüber, was sich die Verantwortlichen dabei gedacht haben, neue Straßenlaternen auf dem schmalen Bürgersteig am Veilchenweg in Lirich so aufzustellen, dass Passanten mit Rollator oder Kinderwagen auf die Fahrbahn wechseln müssen, um daran vorbeizukommen. SPD-Stadtverordneter Manfred Flore aus Sterkrade bekam ein Foto davon zugeschickt und schaltete seinen für Lirich zuständigen Kollegen Bülent Sahin ein.

Beide überzeugten sich vor Ort von der kuriosen Situation: Die Laternen stehen genau in der Mitte auf dem sehr schmalen Gehweg. „Eine Laterne stand bereits so“, bericht Sahin im Gespräch mit der Redaktion. Aber das sei ja kein Grund, den Fehler bei den neuen Laternen zu wiederholen.

Man hätte mit Eigentümern reden müssen

Wir bezahlen Unmengen von Geld für die Barrierefreiheit an anderer Stelle und hier werden auf Kosten des Steuerzahlers neue Barrieren errichtet“, ärgert sich der SPD-Politiker. Hätte man die neuen Laternen an den Rand des Gehwegs gesetzt, am besten sogar auf den angrenzenden Grünstreifen, gäbe es das Problem nicht. „Man hätte mit den Eigentümern mal reden sollen“, sagt Sahin.

Auch auf der anderen Straßenseite sei der Gehweg sehr schmal, dort allerdings ohne Laternen. „Man kann also auf der anderen Straßenseite gehen, aber nur, solange es dort keinen ,Gegenverkehr’ gibt“, gibt der Stadtverordnete zu bedenken. Übrigens sei die Situation auch für Post- und Zeitungsboten hinderlich.

Mittlerweile hat die verantwortliche Energieversorgung Oberhausen (EVO) auf die Kritik der Liricher reagiert: Sie will sich mit den Anwohnern des Veilchenwegs zusammensetzen. „Wir verstehen die Sorgen der Anwohner. Selbstverständlich liegt es uns am Herzen, dass Bürgerinnen und Bürger barrierefrei und sicher unsere Straßenbeleuchtungen passierenkönnen“, schreibt die EVO-Pressestelle nach unserem Bericht.

Das Problem sei, dass die wichtigen Strom- und Internetleitungen für den kompletten Straßenzug an beiden Rändern des schmalen Gehwegs verlaufen. Die vier Straßenlaternen seien zwischen den Versorgungsleitungen installiert und aufgestellt worden, um den Veilchenweg heller und sicherer zu machen. „Wir werden uns mit der Stadt und den Anwohnern zusammensetzen und prüfen, ob es Lösungsmöglichkeiten gibt.“ Eine Idee sei, die Gehwege beidseitig abzusenken, um ein barrierefreies Wechseln der Straßenseite zu ermöglichen.