Oberhausen. Ein Vater einer Schülerin am Oberhausener Sophie-Scholl-Gymnasium schildert, wie die Lage im Unterricht wirklich ist, wenn das WLAN-Netz fehlt.
Das Ziel für die schulische Digitalisierung in Oberhausen: WLAN-Versorgung in jedem Klassenzimmer, Anschluss der Schulen ans Glasfasernetz. So die Zukunft, an der gerade intensiv gearbeitet wird.
In der Gegenwart sind zwar alle Schulen an die am jeweiligen Standort maximal verfügbare Internet-Bandbreite angeschlossen, aber WLAN steht nach Angaben der Stadt nur punktuell zur Verfügung. Was das für einen Schulalltag unter Corona-Bedingungen bedeutet, schildert anschaulich ein Vater, dessen Nachwuchs die Oberstufe des Sophie-Scholl-Gymnasiums besucht.
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An dem Gymnasium in Sterkrade werde „auch jetzt schon in wichtigen Fächern wie Mathe und Deutsch selbst in der Oberstufe sogenannter Distanzunterricht gegeben, da die vorgesehenen Lehrer zur Risikogruppe gehören“, schreibt der Vater. Distanzunterricht bedeute, Aufgaben aus der Schulcloud oder auf der schulischen Plattform I-Serv zu bearbeiten. „In Mathe muss der Distanzunterricht in einem Klassenzimmer mit 30 Schülern ohne Lehrer bei Präsenzpflicht der Schüler in Form einer Script-Abarbeitung durch die Schüler erfolgen.“
Aufgaben vorher zu Hause herunterladen
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„In genau dieser Stunde dürfen die Kinder auch den Distanz- Lehrer per Mail oder telefonisch kontaktieren, aber eben nur dann. Neben dieser insgesamt problematischen Situation gibt es ein Hauptproblem: Es gibt kein WLAN für die Schüler der Schule! Dies bedeutet, dass die Schüler die Aufgaben, die sie erledigen müssen, entweder vorher zu Hause heruntergeladen oder ausgedruckt haben. Die Erklärvideos des Lehrers in der Cloud können natürlich auch nicht – während der Stunde – angesehen werden, es sei denn die Schüler nutzen ihre privaten mobilen Leitungen“, schildert der Vater.
Auf Nachfrage der Redaktion bei der Stadt, welche kurzfristige Lösung es für dieses Problem gebe, lautete die Antwort: „Aktuell prüft der Bereich IT die genauen Anforderungen der Schule.“