Oberhausen. Ein neues digitales Angebot in Oberhausen hat die Zielgruppe Senioren im Blick: Mit einer App können sie sich schnell und direkt informieren.

Praktisch, übersichtlich, schnell, einfach zu bedienen und kostenlos ist die Senioren-App „Gut versorgt in …“, die es bereits für 20 Städte und Gemeinden gibt, jetzt auch für Oberhausen. Sie bietet Informationen zu vielen Lebensbereichen, leitet den Nutzer direkt zu den lokalen Ansprechpartnern und zeigt sogar auf einer Karte an, wie man hinkommt. „Sie müssen nicht mehr mehrfach googeln, um herauszufinden, was Sie wissen möchten und wer zuständig ist“, sagt Michael Bley von der Herforder „Gut versorgt GmbH“, die die App in Zusammenarbeit mit der Stadt Oberhausen anbietet.

„Bisher gibt es etwa 20.000 Nutzer, darunter auch welche in kleineren Gemeinden. Wir verzeichnen 1,1 Millionen Bildschirmaufrufe.“ Es zeige sich, dass auch Jüngere die App nutzen, für Angehörige oder für sich selbst, um zum Beispiel eine Facharztpraxis in der Umgebung zu finden.

Erfreut ist Oberbürgermeister Daniel Schranz über die neue App. „Die Zielgruppe wird größer. Ältere Menschen sind länger fit und aktiv und immer mehr von ihnen sind digital unterwegs. Es ist eine sinnvolle Ergänzung zu den analogen Angeboten.“

Digitale Daseinsvorsorge für ältere Menschen

Der Beigeordnete Frank Motschull sieht die App als Baustein der „Daseinsvorsorge“ für ältere Menschen sowie auch als Angebot für alle Älteren, „die noch voll aktiv sind“.

Ein Geschwisterpaar aus Herford hatte die Idee zur Entwicklung des städtespezifischen digitalen Angebots. „Es wurde plötzlich damit konfrontiert, dass die Großmutter durch einen Schlaganfall zum Pflegefall wurde. Alles Notwendige für sie zu regeln, dauerte Wochen, von der Recherche darüber, was zu tun ist über Terminvergaben bis hin zur Unterbringung“, verrät Bley.

Nicht nur auf Notfälle beschränkt

Verbunden mit dem lokalen Adressenverzeichnis wird über die App der Kontakt zum zuständigen Ansprechpartner einschließlich Telefonnummer und Mailadresse direkt ermöglicht. Doch die Funktion der App ist keineswegs auf Notfälle beschränkt, sondern vielmehr geeignet, die aktive Lebenszeit zu bereichern. Ihre neun „Kacheln“ umfassen neben Notfall-Nummern, Rat und Hilfe auch die Kategorien Unterhaltung, Aktiv im Alter, Stadt, und Ausbildung und Jobs. Man findet Rätsel und Spiele, Gehirnjogging, Lese- und Filmtipps sowie eine Verbindung zur ARD-Mediathek.

Unter „Corona“ gibt es zur Zeit Informationen zum Virus in der Umgebung. „Eine Kachel, die hoffentlich bald nicht mehr notwendig ist“, sagt Bley. Alle „Kacheln“ sind mit aussagekräftigen Symbolen versehen. Unter „Freizeit“ findet man Reisen, Kultur, Mode, Beauty, Wellness, Sport und Bewegung, ja sogar Partnerschaft und Liebe und Omas Hausmittel.

Zum Lesen und Hören

Auch interessant

Unter „Rat und Infos“ gibt’s beispielsweise auch Informationen zum Onlinebanking. Zum Lesen, aber auch zum Hören durch die Audio-Funktion. „Die Texte sind Basis-Infos. Wer eine Beratung wünscht, klickt auf Banken und Sparkassen und findet die Nummer des zuständigen Mitarbeiters beim gewünschten Geldinstitut in Oberhausen“, erklärt Bley. „Die App ist verlinkt mit allen Dienstleistern der Stadt.“

Herunterladen ist kostenlos

Um die App „Gut versorgt in …“ zu nutzen, braucht man keine persönlichen Daten einzugeben. Die Nutzung ist kostenlos. Voraussetzung ist ein IOS- oder Android-Gerät. Interessierte können dann die App über ihren App-Store herunterladen.

Nach erfolgreicher Installation wählt man Oberhausen aus. Schon steht das Angebot zur Verfügung. Finanziert wird es dadurch, dass Dienstleister die Möglichkeit haben, Zusatzinformationen einzustellen, jedoch keine Videos.

Dahinter steckt ein 30-köpfiges Recherche-Team, das Texte erstellt und ständig Beiträge hinzunimmt, löscht oder auch berichtigt. Stellt ein Nutzer fest, dass die Adresse einer Arztpraxis nicht mehr stimmt, kann er eine Mail an das App-Team schicken. Bley: „Dafür muss er nur auf den Balken klicken und eine kurze Nachricht schreiben. Das Redaktionsteam nimmt ständig Anregungen entgegen und schreibt wöchentlich Beiträge.“ Auch die Stadt Oberhausen kann Neuigkeiten einstellen, nicht nur aus dem Fachbereich Soziales. Der hat nur die Koordination übernommen.