Oberhausen. Im Norden von Oberhausen haben Vater und Sohn einen neuen Biergarten eröffnet. Auf selbst gemachten Pommes landen viele ungewöhnliche Toppings.

Wer meint, er hätte schon alles gegessen was die Speisekarte hergibt, für den könnte sich der Weg an die Dorstener Straße in Oberhausen lohnen. Jan Könings betreibt am Tackenberg mit seinem Vater Reinhard einen erweiterten Imbiss, der seit dieser Woche mit 40 Sitzplätzen einen neuen Biergarten bewirtet. Dem Küchenpersonal kann man dort mangelnde Experimentierfreude nicht absprechen.

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Wobei Könings sich gar nicht so gerne als Imbiss bezeichnet. „Weder Imbiss, noch Restaurant – einfach lecker“ hat er recht unverbindlich auf seine Speisekarte geschrieben. Neben dem Verkauf für unterwegs und im Biergarten gibt es Sitzplätze im Ladenlokal – im Haus wegen der Corona-Regeln allerdings derzeit nur zehn Stück. Auch Catering für kleine Feierlichkeiten gehören zum Angebot von „Koenings Pfeffermühle“.

Pommes auch mit Flammkuchen-Topping

Feierlichkeiten hatten während des Corona-Lockdowns bekanntermaßen eine Zwangspause. Also konzentrierte sich das Familienunternehmen auf seinen Lieferservice. Und die Betreiber dachten sich eine veränderte Corona-Speisekarte aus. „Früher hatte jeder Imbiss immer etwas Individuelles auf der Speisekarte“, sagt Könings. „Leider habe ich den Eindruck, dass dies ein wenig verloren geht.“

Neuer Biergarten, neues Glück: Jan und Reinhard Könings servieren auf der neuen Außenfläche neben außergewöhnlichen Kreationen auch die klassische Currywurst.
Neuer Biergarten, neues Glück: Jan und Reinhard Könings servieren auf der neuen Außenfläche neben außergewöhnlichen Kreationen auch die klassische Currywurst. © FUNKE Foto Services | Jörg Schimmel

Die Könings grübelten – und hatten schließlich eine außergewöhnliche Idee. Genauer gesagt: Jan Könings Frau. „Sie sagte: Lass uns doch die Pommes in ein Dessert verwandeln.“ Gesagt, getan. Die etwas dicker geschnittenen Kartoffelstäbchen aus eigener Herstellung erhielten eine besondere Soße. Nutella – und als Topping noch mit bunten Streuseln obendrauf.

Wie aber schmecken bloß Nutella-Pommes? „Die Skepsis war bei mir vor dem ersten Probieren sehr groß. Aber es schmeckt als Nachtisch wunderbar und ist nicht nur bei Kindern beliebt“, meint Jan Könings. Als Schoko-Pottfritten stehen sie nun für 4,90 Euro auch in der regulären Speisekarte.

Schlemmer-Fans, die bei ihrer Teller-Etikette aber etwas konservativer gestrickt sind, sei gesagt, dass es die Mahlzeit auch mit klassischem Ketchup und traditioneller Majo gibt. Aber eben auch als „Hot Dog Style“ mit Würstchenscheiben, Chili-Käse überbacken und scharfem Pusztacurry obendrauf. Über ein Flammkuchen-Topping denkt der Besitzer ebenfalls nach. Die Soßen werden selbst hergestellt, darauf legt Familie Könings wert.

Schnaps „Sterkrader Rabe“ schmeckt nach Lakritz

Der Biergarten soll in Zeiten begrenzter Sitzplätze für Abhilfe schaffen. Da es am Tackenberg nicht viele Lokale mit Außengastronomie gibt, sind die Reaktionen aus dem Umfeld bisher recht positiv. „Manche sprechen von einer Aufwertung der Nachbarschaft. So etwas freut uns natürlich sehr.“

Öffnungszeiten an der Dorstener Straße

Der neue Biergarten von „Koenings Pfeffermühle“ mit derzeit 40 Sitzplätzen befindet sich an der Dorstener Straße 439 in Oberhausen-Tackenberg. Das Lokal liegt in der Nähe der Apostelkirche – auf der gegenüberliegenden Straßenseite. Der Biergarten öffnet dienstags bis donnerstags von 16 bis 20 Uhr. Freitags und samstags zwischen 12 und 20 Uhr. Am Montag ist Ruhetag.

Die Idee, vor dem eigenen Lokal einen neuen Biergarten zu eröffnen, reifte in einem Gespräch mit dem SPD-Oberbürgermeisterkandidaten Thorsten Berg, berichtet Jan Könings. Berg machte auf das zur Corona-Krise beschleunigte Genehmigungsverfahren der Stadt für die Außengastronomie aufmerksam.

Auch wenn der Biergarten eher überschaubar ist, so soll er in der Zeit nach den Corona-Beschränkungen bestehen bleiben. Dann lassen sich die Tische und Bänke auch enger stellen und weitere Sitzplätze könnten entstehen.

Neben den Schlemmereien gibt es im Biergarten natürlich auch – Bier. Craftbiere wie Bolten Alt gibt es aus der Flasche. Eine kleine Bierbrauerei aus Rheinland-Pfalz liefert Lahnsteiner Fürstenbier, das gezapft für 1,90 Euro (0,3 Liter) ins Glas fließt. Schnäpse für Erwachsene setzen auf Lokalkolorit: „Haldenglühen“ hat einen Erdbeer-Rhabarber-Geschmack. Der „Holtener Nachtwächterschluck“ vertraut auf Granatapfel und der „Sterkrader Rabe“ schmeckt nach Lakritz.