Oberhausen. Nach dem Corona-Stillstand läuft die Verkehrsprävention an den Schulen in Oberhausen neu an. Jetzt machte die Luisenschule in Styrum den Auftakt.

Die Verkehrsprävention der Polizei Oberhausen musste wegen des Corona-Stillstands seit März eine noch nie dagewesene Vollbremsung machen. Zahlreiche seit Jahren bewährte Infoveranstaltungen an den Schulen fielen aus – jetzt geht es endlich wieder los: Die Luisenschule in Oberhausen-Styrum war am Mittwoch gleich mit zwei Aktionen dabei.

Morgens um 8.15 Uhr startete die Info-Aktion „Toter Winkel“ für die Schülerinnen und Schüler des 3. Jahrgangs. Ein großer Lkw fuhr auf den Schulhof; mit einem roten Teppich und auch mit Markierungen auf dem Boden veranschaulichten die polizeilichen Verkehrssicherheitsberater, dass ein Lkw-Fahrer nicht alle Bereiche rund um sein Fahrzeug in den Rück- und Außenspiegeln einsehen kann. Den Kindern wurden die Risiken des Toten Winkels direkt vor Augen geführt, indem sie selbst auf dem Lkw-Fahrersitz Platz nehmen konnten.

„Wir sind wirklich froh, dass es nun wieder losgehen kann mit unseren Info-Aktionen an den Oberhausener Schulen“, sagen Polizeioberkommissarin Melanie Birr und Polizeihauptkommissar Dirk Marten. Für die Mädchen und Jungen aus dem 1. Jahrgang in Styrum gab es zudem Kappen in signalroter Farbe, wobei diese Aktion von der Dekra und der Verkehrswacht kontinuierlich unterstützt wird. „Manche Autofahrer können nicht mehr so gut gucken“, so Dirk Marten vor den versammelten Erstklässlern. „Die sind dann froh, wenn Ihr auf dem Schulweg jetzt immer Eure Mützen auf dem Kopf habt! Werdet Ihr das machen?“ Ein lautstarkes „Jaaaaaaa“ der Kinder zeigte, dass die feuerroten Kappen daheim wohl nicht einfach in der Schublade landen werden. Dieses laute „Jaaaaaaa“ war umso bemerkenswerter, weil ja alle Kinder ihre Masken aufhatten, so wie es in NRW an den Schulen Vorschrift ist.

Tempokontrollen an Schulen

Auch im schulischen Umfeld zeigt die Polizei jetzt verstärkt Einsatz: „In der Vergangenheit hat es sich bewährt, durch sichtbare polizeiliche Präsenz an Schulen und auf den Schulwegen das Verkehrsverhalten von Kindern und Erwachsenen nachhaltig positiv zu beeinflussen und deren Sicherheitsgefühl zu stärken“, unterstreicht die Polizeipressestelle. Unangekündigte Geschwindigkeitsüberwachungen, die Überprüfung von Halteverbotszonen vor den Schulen (Stichwort: „Elterntaxi“), aber auch die Kontrolle der Gurtpflicht im Eltern-Pkw auf dem Weg zur Schule – all das steht nun auf den Programm.

„Rote Kappen“ als Verkehrssignal

Exakt 1827 Mädchen und Jungen wurden in der vorigen Woche an den Oberhausener Grundschulen eingeschult.

Die Aktion „Rote Kappen“ soll sie besser sichtbar machen und im Straßenbild als Schulanfänger identifizieren.

Am Mittwoch klappte die Aufklärungsaktion an der Luisenschule trotz aller Corona-Regeln super. Die Mädchen und Jungen halten sich hier sehr gut an die Maskenpflicht; auch in den großen Pausen auf dem Schulhof gilt das. Nach der Auftaktaktion an der Luisenschule sind in der nächsten Zeit zahlreiche weitere Schulstandorte dran: Fußgängertraining inklusive Fußgängerführerschein, Fahrradtraining, die Busschule in Zusammenarbeit mit der Stoag – die seit vielen Jahren bewährten Bausteine der Oberhausener Verkehrsprävention werden nach dem Corona-Lockdown wieder aktiviert.

Erwachsene sollten Vorbild sein

„Je mehr Ihr trainiert, umso besser werdet Ihr“, so Dirk Marten am Mittwoch zu den Kindern der Luisenschule. Und die Verkehrsberater vergessen dabei auch den folgenden Hinweis nicht: „Stets gefragt sind natürlich auch die Eltern und Großeltern, die mit den Kindern Schul- und Verkehrswege üben und mit gutem Beispiel voran gehen sollten!“