Oberhausen. Die 150-Euro-Strafe soll Verweigerer treffen. Wer aus Versehen seine Maske vergessen hat, bekommt Ersatz vom Service-Personal der Stoag.
Die Oberhausener Verkehrsbetriebe Stoag begrüßen die Pläne der Landesregierung, härter gegen Fahrgäste ohne Schutzmaske vorzugehen. Wer mit den öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs ist und bewusst keine Atemmaske trägt, soll künftig 150 Euro Bußgeld zahlen und an der nächsten Haltestelle aussteigen.
„Ich finde das Vorhaben grundsätzlich richtig. Das hätte man bereits von Anfang an machen können“, sagt Stoag-Geschäftsführer Werner Overkamp. „Bislang hatten wir kaum Handhabe gegen Verweigerer. Diese sollen es finanziell zu spüren bekommen.“
Einweg-Masken vom Service-Personal
Die Regelung solle aber nicht jene Menschen treffen, die aus Versehen ihre Maske vergessen haben. „Wer mal seine Maske vergessen hat, bekommt von uns eine“, betont Werner Overkamp. Die mobilen Servicekräfte der Stoag seien mit Einweg-Masken ausgestattet, die im Bedarfsfall an die Fahrgäste verteilt werden.
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Regelmäßig kontrolliert die Stoag, ob sich die Leute an die Maskenpflicht in den Bussen und Bahnen halten. Dafür sind die Servicekräfte zuständig. Die Fahrer selbst könnten dies nicht sicherstellen, erklärt das Verkehrsunternehmen.
„Trägt ein Fahrgast keine Maske, wird er daraufhin von den Servicekräften angesprochen – meistens wird dann der Schutz angelegt. Weigern sich unsere Fahrgäste trotz Aufforderung, den Mund-Nasen-Schutz anzulegen, bleibt nur die Möglichkeit, das Fahrzeug zu verlassen oder notfalls die Polizei zu rufen“, so Stoag-Sprecherin Sabine Müller über das bisherige Vorgehen. Zur Umsetzung der geplanten Verschärfung lägen bislang aber noch keine genaueren Informationen vor.
Oberhausener halten sich an Maskenpflicht
Die überwiegende Mehrheit der Fahrgäste halte sich aber an die Maskenpflicht in Bussen und Bahnen. „Oberhausen ist sehr vernünftig in dieser Sache. Berliner Verhältnisse müssen wir nicht befürchten“, meint Werner Overkamp mit Blick auf das Verhalten von Corona-Gegnern.
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Vielen Fahrgästen sei jedoch nicht bewusst, dass bereits an den Haltestellen Maskenpflicht besteht. Man treffe dort immer Menschen an, die ihren Mund-Nasen-Schutz nicht angelegt haben, so die Stoag. Ausnahmen gebe es nach wie vor bei jenen, die aus gesundheitlichen Gründen keine Maske tragen dürfen.
„Sofern medizinische Gründe nicht unmittelbar erkennbar sind, sind diese durch eine ärztliche Bescheinigung gegenüber unseren Servicekräften zu belegen. Auch diese Situationen kommen vor, sind aber in der Regel zu klären“, sagt Stoag-Sprecherin Sabine Müller.
Ticketverkauf beim Fahrer bald wieder möglich
Weitere Veränderungen wird es künftig in den Bussen geben. Die Stoag will den Ticketverkauf beim Fahrer und damit auch wieder einen Vordereinstieg ermöglichen. Dafür werden seit Juli alle 118 Busse mit Schutzscheiben ausgerüstet. Die Maßnahme fällt mit dem Einbau von neuen Bordrechnern zusammen, der bis Ende Oktober andauern wird. Die ersten Scheiben sind bereits eingebaut.