Oberhausen. Rund 600 Haushalte und Firmen in Oberhausen können in den Genuss eines Glasfaser-Netzes kommen. 8,5 Millionen Euro Fördermittel stehen bereit.

Über das ganze Oberhausener Stadtgebiet verteilt gibt es sie, die „Weißen Flecken“: Rund 300 Adressen mit rund 600 Haushalten und Firmen, die noch nicht im schnellen Internetzeitalter angekommen sind. Carsten Kupzick, bei der Stadt für den Breitbandausbau zuständig, macht die Unterversorgung mit einer Karte anschaulich. Auf dieser zeigen blaue Punkte die „Weißen Flecken“: Nutzer in diesen Arealen müssen mit einer Bandbreite von weniger als 30 Megabit pro Sekunde leben. Das soll ein Ende haben, 8,5 Millionen Euro von Bund und Land stehen zur Verfügung. Jetzt müssen Eigentümer und Mieter nur noch „Ja“ sagen zum kostenlosen Glasfaser-Anschluss.

Direkter Einstieg ins Netz der Zukunft

Denn der Schritt zum schnellen Herunterladen, Streamen und Senden soll nicht über die „Ertüchtigung vorhandener Infrastruktur erfolgen, sondern direkt über Glasfaser“, sagt Oberbürgermeister Daniel Schranz (CDU) beim Vorort-Termin an der Flensburger-/Ecke Hamburger Straße in Sterkrade, einem der „Weißen Flecken“. „Das ist eine große Chance, durch die bewilligten Fördermittel können wir von Null auf Hundert gehen und den betroffenen Haushalten den direkten Einstieg in das Netz der Zukunft bieten.“

So können nun zwei Prozent der Oberhausener Haushalte in den Genuss der Glasfaser kommen mit Übertragungsraten von einem Gigabit pro Sekunde. Die übrigen 98 Prozent verfügen bereits über Breitbandanschlüsse mit Versorgungsleistungen von mehr als 30 Mbit/s – mittels VDSL-Verzweigungen. Auf noch höherwertige Leistungen müssen sie warten, denn aktuell förderfähig ist der Glasfaser-Ausbau für Privathaushalte nur in den „Weißen Flecken“, eine Förderrichtlinie für die „Grauen Flecken“ mit rund 14.000 Adressen in Oberhausen (mehr als 30 Mbit/s) ist aber in Planung (40.000 Adressen zählt die Stadt insgesamt).

70 Kilometer Glasfaserkabel werden verlegt

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Die Bietergemeinschaft Epcan/Muenet hat das Ausschreibungsverfahren für das aktuelle Vorhaben für sich entschieden und wird nun das Projekt umsetzen. Bevor im Stadtgebiet rund 70 Kilometer Glasfaserkabel verlegt und Straßen dafür aufgerissen werden – Baubeginn soll Ende 2020/Anfang 2021 sein – ermittelt das Unternehmen die Nachfrage. Denn die Eigentümer müssen dem Glasfaser-Anschluss zustimmen: Der wird innerhalb eines bestimmten Projektzeitraums einmalig kostenlos hergerichtet, „danach entstehen Kosten von mehreren Tausend Euro an Eigenbeteiligung“, erläutern Nils Waning und Patrick Nettels, Geschäftsführer von Epcan/Muenet, „deshalb sollte nun die Gelegenheit genutzt werden“. Der Netzausbau erfolge zwar unabhängig von der Anzahl der Neukunden, aber bei einer geringeren Beteiligungsquote gehen dem Unternehmen Fördermittel verloren.

Sonderförderung Gewerbe und Schulen

Die 8,5 Millionen Euro an Fördermitteln stehen für Privathaushalte und Firmen in den „Weißen Flecken“ zur Verfügung. Weitere Fördertöpfe gibt es für Glasfaserversorgung von Gewerbegebieten, Schulen und Krankenhäusern. Auch an diesen Förderaufrufen hat sich Oberhausen beteiligt.

Ansprechpartner bei der Stadt zum Thema Breitbandausbau ist Carsten Kupzick: 0208-825-2896, carsten.kupzick@oberhausen.de. Informationen zur Bietergemeinschaft gibt’s im Internet auf www.epcan.de und www.muenet.net.

Bei Eigentümern, Mietern oder Gewerbetreibenden wird deshalb in Kürze für den Anschluss geworben. Die „Nachfragebündelung“ läuft über sechs Wochen und startet mit der Einladung zu einer Infoveranstaltung an alle betroffenen Haushalte, die demnächst versendet werden soll. Die späteren Nutzungsgebühren der Provider liegen im „marktüblichen Bereich“, so Waning und Nettels. „Die ersten sechs Monate kosten 19,95 Euro“, 49 Euro pro Monat sei der übliche Tarif. Alle paar Jahre werde dann die Leistung erhöht, aber der Monatspreis bleibe gleich.