Oberhausen. Was tun, wenn man panische Angst vor Hunden hat und gerne durch Wälder joggt? Eine Oberhausenerin bittet Hundebesitzer um mehr Rücksicht.

Die 57-jährige Barbara aus Oberhausen-Königshardt läuft wie viele Jogger gerne durch den Wald, um frische Luft zu atmen und zu trainieren. Doch vor kurzem, als sie ausnahmsweise gegen 17 Uhr nachmittags von der Jägerstraße im Oberhausener Norden in den Sterkrader Wald abbog, ist ihr der Spaß an der leichten Lauferei völlig verdorben worden.

Schon von weitem sah sie ein Paar, das drei kleinere Hunde spazieren führte. „Nur einer von den Hunden war an der Leine, zwei nicht. Die Hundebesitzer haben sich bemüht, durch strenges Reden mit ihren Hunden die Tiere zu beruhigen und warten zu lassen. Doch das klappte nicht.“

Joggerin: Der Mensch geht doch wohl vor

Einer der Hunde sprang an ihr hoch, verdreckte ihre Hose. Doch das ist nicht das Schlimmste. „Ich habe panische Angst vor den Tieren, ich wurde wohl mal als ganz kleines Kind gebissen. Ich bin wirklich sauer, wenn so ein kleiner Kläffer an mir hochspringt. Der Mensch geht doch wohl vor“, sagt Barbara, die ihren vollständigen Namen aus Sorge um fanatische Hundeliebhaber lieber nicht öffentlich lesen will, und beteuert, Tierliebhaberin zu sein. Sie habe selbst jahrelang Katzen betreut. „Warum können nicht alle Hundebesitzer ihre Hunde an der Leine führen, damit wäre doch allen gedient?“

Tatsächlich existiert nach Angaben der Stadt Oberhausen grundsätzlich eine generelle Leinenpflicht für Hunde. Nordrhein-Westfalen hat allerdings eine Ausnahme für Hundebesitzer ermöglicht: Auf Waldwegen dürfen Hunde auch ohne Leine laufen. Wer gegen die allgemeine Leinenpflicht im Wald verstößt, also seinen Hund außerhalb der Waldwege laufen lässt, muss ein Verwarngeld von 35 Euro entrichten.

Die Mitarbeiter des Ordnungsamtes schauen schwerpunktmäßig in Parks, auf Friedhöfen, Spielplätzen oder auf Einkaufsstraßen nach, ob Hundebesitzer die Anleinpflicht beachten. Beschweren sich Bürger über wenig achtsame Hundebesitzer in Wäldern, wird das Ordnungsamt auch dort tätig. Nach Erfahrung der Ordnungsamtsmitarbeiter verhalten sich die meisten Spaziergänger mit Hunden allerdings sehr verantwortungsbewusst – und leinen ihren Hund in Oberhausen an.