Oberhausen. Die Zahl der armen Bürger ist im Stadtgebiet in den vergangenen acht Jahren um zehn Prozent angestiegen. Die meisten sind arbeitslos.
Trotz eines zehn Jahre andauernden Wirtschaftswachstums von 2009 bis 2019 hat sich die Zahl der bedürftigen Menschen, die auf eine Mindestsicherung durch den Staat angewiesen sind, in Oberhausen innerhalb der vergangenen acht Jahre vergrößert.
Ob Hartz IV, Aufstockungsgeld für arme Rentner oder das Existenzminimum für Flüchtlinge – 2011 waren rund 29.000 Oberhausener auf diese Hilfszahlungen angewiesen, 2019 waren es 32.100. Das ist ein Anstieg von 3100 bedürftigen Bürgern – ein Plus von gut zehn Prozent. Das geht aus der aktuellen Statistik des Landesdatenamtes IT NRW hervor. Die meisten dieser Bedürftigen erhalten in Oberhausen Zahlungen vom Jobcenter nach den Vorschriften des Sozialgesetzbuches II (SGB II), im Volksmund Hartz IV genannt: gut 27.000 Oberhausener.
Ein Lichtblick: In den vergangenen drei Jahren ist die Zahl der armen Oberhausener mit Mindestsicherung vom Staat gesunken – 2016 verzeichnete Oberhausen vor allem durch die hohe Zahl an geflüchteten Menschen die bisherige Rekordzahl an Bedürftigen von insgesamt rund 34.500 Menschen, darunter 2900 Asylbewerber.
Die Quote an Mindestsicherungsbürgern, also die Zahl armer Menschen im Verhältnis zur Gesamtbevölkerung, lag 2019 in Oberhausen bei 15,2 Prozent. Die höchste Mindestsicherungsquote aller 396 Städte und Gemeinden NRW ermittelten die Statistiker mit 22,0 Prozent für Gelsenkirchen. Ende 2019 erhielten rund 1,9 Millionen Menschen in Nordrhein-Westfalen Leistungen der sozialen Mindestsicherung.