Oberhausen. Das Stadion Niederrhein in Oberhausen wird zur Bühne für Kabarettisten und Comedian. La Signora startet – Tribünen werden zu Einbahnstraßen.
Es lebe der Sport, meinte schon der österreichische Liedermacher Rainhard Fendrich in seiner ironischen Hymne. Wenn am Freitag, 10. Juli, im Stadion Niederrhein in Oberhausen die Kabarett-Reihe „Sommertheater“ mit Carmela de Feo alias La Signora startet, gehört ein wenig sportliche Leistung schon dazu. Das Hygienekonzept zur Corona-Krise macht es nötig.
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„Es ist so wie es ist“, meint Ebertbad-Bademeister Hajo Sommers. Wer in der ungewöhnlichen Spielstätte für musikalische und humorvolle Künstler zu seinem Sitzplatz schlendert, der muss mitunter auf gewohnte Stadionwege verzichten. „Die Gehwege werden zur Einbahnstraße“, erklärt der Kulturschaffende, der sich als Präsident von Fußball-Regionalligist Rot-Weiß Oberhausen momentan doppelt mit der Zuschauerkapazität der altehrwürdigen Spielstätte beschäftigt.
Stadion Niederrhein: Genügend Toiletten, viel Auslauf
Soll heißen: Ein- und Ausgänge werden getrennt. Es gibt genügend Toiletten. Und auch an Getränkeständen mangelt es nicht. „Man muss eben nur einen kleinen Bogen laufen.“ Ein Kreisverkehr im Stadion, so lernt man den heimischen Fußballtempel gleich noch etwas genauer kennen.
Doch keine Sorge. Wanderstiefel muss man sich nicht einpacken. Alles befindet sich im Rahmen, meinen die Macher.
Der Eingang zu den am Wochenende wechselnden Programmen klappt wie beim Fußball über den Stadionvorplatz. Mit Blick aufs Spielfeld wird der linke Teil der Haupttribüne als Zuschauerbereich genutzt. Vorher wurde eifrig gemessen. Die Sitzschalen befinden sich schön auf Abstand.
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Es gibt Einzel- und Doppelplätze. Drei Blöcke sind geöffnet. A1 und B1 sowie C1. Normalerweise finden hier knapp 1000 Zuschauer einen Sitzplatz. Nun ist ein Viertel freigegeben worden. 250 Eintrittskarten gehen somit pro Vorstellung in den Vorverkauf.
Stadion Niederrhein: Sitzplätze und Bühne sind überdacht
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Der Sommer, so weiß Herr Sommers, ist ja immer etwas launig. Daher hat man vorgesorgt. Die kleine Bühne auf der Tartanbahn, auf der Künstler wie Gerburg Jahnke, Abdelkarim und Ingo Appelt für Späße sorgen, ist überdacht worden. „Wenn es regnet, kann trotzdem gespielt werden“, weiß der Bademeister. „Vielleicht muss man nur kurz unterbrechen, wenn es bei einem Wolkenbruch zu laut prasselt.“ Die Zuschauer sollen sich sowieso nicht sorgen müssen. Die Haupttribüne ist schließlich sowieso überdacht.
Sommertheater mit Abdelkarim und Frank Goosen
Das Sommertheater wird vom Förderverein „Schwimmhilfe“ organisiert. Die Energieversorgung Oberhausen (EVO) greift dem Projekt zur Rettung des Ebertbades stark unter die Arme. Auch weitere Akteure aus der Oberhausener Stadtszene sicherten Unterstützung zu.
Tickets gibt es beim Ebertbad für 26,20 Euro. Zum Auftakt geht es mit Carmela de Feo alias La Signora am Freitag, 10. Juli, und Samstag, 11. Juli, los. Der Beginn ist jeweils um 20 Uhr. Auch Abdelkarim, Wildes Holze, Gerburg Jahnke und Frank Goosen treten bis Ende August auf.
Veranstaltet werden die Vorstellungen bis zum 28. August vom neu gegründeten Förderverein „Schwimmhilfe – Freundeskreis der gepflegten Unterhaltung“. Deren Vorsitzende Constanze Jung freut sich schon auf den Auftakt. Die ersten 20 Mitglieder haben sich dem Förderverein nach wenigen Tagen bereits angeschlossen. Weitere Unterstützer sind willkommen. Ziel ist es, die Oberhausener Kleinkunst und den künstlerischen Nachwuchs zu fördern.
Das Sommertheater soll dem durch die Corona-Krise in trubelige Fahrwasser geratenen Eberbad helfen, die nächsten Wochen und Monate zu überstehen.