Oberhausen. Autofahrer sollen auf der Mülheimer Straße in den Ferien weniger Platz haben, dafür Radfahrer mehr. Der Oberhausener Rat hat dafür gestimmt.

Dem Radfahrer mehr Platz einräumen und seine Sicherheit im Straßenverkehr erhöhen – unter dieser Überschrift steht die Entscheidung des Oberhausener Rates für einen temporären breiten Radweg auf der Mülheimer Straße. Eine solche Pop-up-Bike-Lane ist provisorisch, wird mit Farbmarkierungen auf dem Asphalt gekennzeichnet und geht zu Lasten von Fahrspuren für Autos.

„Einfach mal machen und ausprobieren“ lautete das Motto, mit dem die Grünen für ihren Vorschlag warben, der schon in Köln, Berlin oder München in die Tat umgesetzt wurde. Den Antrag hatte die Fraktion mit Blick auf den „verminderten Kfz-Verkehr“ während der Corona-Pandemie eingebracht. In der Ratssitzung am Montag ging es aber nicht mehr um die Pandemie-Situation, sondern um den Änderungsantrag der SPD dazu, der den Laborcharakter einer solchen Maßnahme in den Mittelpunkt rückte. Nach diesem mehrheitlich vom Rat beschlossenen Antrag soll die Verwaltung nun zeitnah prüfen, ob entlang der Mülheimer Straße eine solche Pop-up-Bike-Lane während der Sommerferien und an Wochenenden eingerichtet werden kann. Damit solle eine sichere Zufahrt mit dem Fahrrad zum vielbesuchten Kaisergarten ermöglicht werden.

Sicher mit dem Rad zur Arbeit und zur Schule

Gleichzeitig soll die Verwaltung prüfen, ob es Alternativstrecken für solche Radwege jenseits von stark frequentierten Hauptstraßen gibt, um auch aus Sterkrade und Osterfeld mit Sicherheitsabstand zum Kaisergarten zu kommen oder um so sichere Schul- und Arbeitswege mit dem Rad in Oberhausen auszuweisen. Die Grünen gehen davon aus, dass man mit dieser Entscheidung mehr Menschen auf das Rad bekommt, „da ihnen damit sicherer Raum gegeben wird, das umweltfreundliche Verkehrsmittel zu nutzen“. Die Sommerferien seien eine gute Zeit dafür, um ein solches Angebot zu testen, erklärte Grünen-Fraktionschef Andreas Blanke im Rat.

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Als „symbolischen Akt“, der eine „ideologische Verkehrswende“ erzwingen solle, kritisierte Ratsherr Karl-Heinz Mellis (BOB) das Vorhaben, für das die Mülheimer Straße gänzlich ungeeignet sei. Da bräuchten Autofahrer, die schon jetzt auf der Hauptverkehrsader im Stau stünden, „gute Nerven“.