Oberhausen. Der Kirchplatz vor St. Pankratius soll ein Platz für alle Osterfelder mit hoher Aufenthaltsqualität werden. So soll es nach dem Umbau aussehen.

Wofür diese Wiese aktuell vor allem herhalten muss, erlebt Propst Christoph Wichmann an diesem Tag wieder fast am eigenen Leibe: Nur ein Schritt weiter und der Tritt in den Hundekot wäre unvermeidbar gewesen. „Die Wiese wird aktuell vor allem als Hundewiese genutzt. Oder aber die Trinkerszene trifft sich hier“, sagt er über den Kirchplatz von St. Pankratius. Dass dieser umgestaltet werden soll, ist bereits seit längerem bekannt – nun aber ist klar, wie die Operation am Herzen von Osterfeld im Laufe des nächsten Jahres genau aussehen soll. „Es soll ein Platz für alle werden“, sagt Wichmann.

Neue Aufenthaltsqualität in Osterfeld schaffen

Das Architekturbüro AE7, das an der Centroallee sitzt, hat den Wettbewerb für die Neugestaltung des Platzes gewonnen. Die Oberhausener Architekten wollen „neue Aufenthaltsqualität schaffen und bestehende Elemente wie das Ehrenmal integrieren“, erläutert Dustin Abendroth vom Stadtteilbüro Osterfeld. Vor allem zeichne sich der Entwurf durch die „Öffnung gegenüber dem Stadtteil“ aus. „Open Up!“ sei das Konzept deshalb auch getauft worden.

So soll es hinter St. Pankratius aussehen, wenn der Umbau geglückt ist.
So soll es hinter St. Pankratius aussehen, wenn der Umbau geglückt ist. © AE7

Diese Öffnung soll durch einen neuen diagonalen Weg gelingen, der von der Kreuzung Kirchstraße/Vikariestraße zur Kirche gelegt wird. Mit Blick auf die Kirche links sollen bewegliche runde Bänke mit Pflanzen in der Mitte gestellt werden, auf der rechten Seite befindet sich die derzeitige Hundewiese, die künftig - so wie der gesamte Platz – „multifunktional genutzt wird“, formuliert es Abendroth. Das heißt: Hier können Veranstaltungen und Feste stattfinden. Lampen sollen den Raum abends in Szene setzen.

Spielgeräte für Kinder

Auch Kinder sollen hier ihren Spaß haben. Ganz rechts auf dem Wiesenfeld werden Spielgeräte platziert. Einen klassischen Spielplatz mit Rutsche, Schaukel und Wippe werden die Osterfelder Kinder allerdings nicht erhalten. „Die Instandhaltung muss unkompliziert sein“, begründet dies Christoph Wichmann. Weiter rechts neben den Spielgeräten bleibt eine asphaltierte Fläche.

Insgesamt wird der Platz zwar nicht viel grüner, aber an den Klimawandel sei dennoch gedacht worden, ergänzt Anke Urban vom Architektenbüro BST, fachliche Begleiterin des Wettbewerbs. Die geplanten Bäume seien trockenresistent, Starkregen könne leicht versickern.

Der weitere Zeitplan für das Projekt

Aufwertung durch Abriss

Eine Jury, die sich unter anderem aus Vertretern der Kirchengemeinde St. Pankratius, Mitarbeitern des Umweltamtes und der Denkmalbehörde sowie dem Osterfelder Bürgerring zusammensetzt, hat am 29. Mai über den Gewinnerentwurf entschieden. Vorab wurden drei Entwürfe anonym präsentiert.

Die Neugestaltung des Platzes ist auch im Zusammenhang mit dem Abriss und Neubau der Häuser Vikariestraße 3 bis 7 und Kirchstraße 12 durch die GE-WO Osterfelder Wohnungsgenossenschaft zu sehen. Durch beide Maßnahmen soll der Stadtteil aufgewertet werden.

Die Umbaukosten betragen knapp 300.000 Euro. Der Großteil davon stammt aus dem Bund-Länder-Städteförderungsprogramm „Soziale Stadt“. Einen Eigenanteil von 20 Prozent übernimmt die Gemeinde. Die Stadt wird voraussichtlich im September den Förderantrag stellen. Abendroth schätzt, dass der Antrag erst im Frühjahr 2021 genehmigt wird. Christoph Wichmann ist zuversichtlicher: „Wir haben die optimistische Hoffnung, dass der Platz bis zum nächsten Sommer fertig ist.“

Wohin Trinkerszene und Hundehalter dann wandern sollen? „Wir wollen niemanden ausschließen“, versichert der Propst. „Der Stadtteil soll insgesamt belebt werden.“