Oberhausen/Bottrop. Eine Oberhausenerin soll Hunde misshandelt haben. Der Prozess wurde nun auf den 30. Juni verschoben – zum Unmut von vielen Tierschützern.
Enttäuschung bei Tierschützern – der Prozess gegen die Hundetrainerin aus Oberhausen, die laut Anklage Tiere misshandelt haben soll, geht erst Ende des Monats weiter. Der nunmehr dritte Gerichtstermin vor dem Amtsgericht Bottrop war für Dienstag, 9. Juni, 14.30 Uhr anberaumt. Richterin Beben konnte im Gerichtssaal aber nicht mehr verkündigen als ein neues Datum. Weiter geht es nun am Dienstag, 30. Juni, um 13.30 Uhr.
Die Strafsache mit dem Aktenzeichen Ds 73/20 hat nach unserer Berichterstattung hohe Wellen geschlagen und das Interesse von vielen Tierschützern und Hundefreunden auf sich gezogen. Einige davon waren am Dienstag aus Dinslaken, Oberhausen und Bottrop gekommen, um dem öffentlichen Prozess beizuwohnen.
Tierschützer berichten von eigenen schlechten Erfahrungen
Der angeklagten Hundetrainerin wird vorgeworfen, in mehreren Fällen Hunde mit Tritten und Schlägen misshandelt zu haben – während des Trainings, in Anwesenheit der Besitzer. oberhausener tiertrainerin soll hunde misshandelt habenVor dem Gerichtsgebäude war über die angeblichen Vorfälle viel Wut und Verärgerung zu hören.
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Die Angeklagte sei bei einigen für eine rabiate Methode bekannt und in Verruf geraten, meinte eine Frau. Eine andere behauptete, sie habe selbst vor vier Jahren Anzeige gegen die Angeklagte erstattet – wegen eines ähnlichen Falles. Das Verfahren sei aber eingestellt worden. „Viele Hundebesitzer trauen sich nicht, was zu sagen, wenn ihnen so etwas widerfährt“, empörte sie sich. Die meisten hätten außerdem Angst, die Polizei einzuschalten.
Für Hundetrainerin steht Existenz auf dem Spiel
Dass das Oberhausener Veterinäramt rechtliche Schritte eingeleitet habe, sei nicht selbstverständlich. „Viele Veterinärämter unternehmen rein gar nichts“, ärgerte sich eine Hundebesitzerin und lobte das Vorgehen der Behörde. „Die Sache droht einen ganzen Berufsstand in Verruf zu bringen“, fürchtet indes eine Hundetrainerin aus Dinslaken. „Werden die Hundeschulen nicht gut genug überprüft? Wie kann so etwas überhaupt passieren“, fragt sich eine weitere Hundefreundin. Doch Antworten auf diese Fragen gab es am Dienstag nicht.
Für die angeklagte Tiertrainerin steht mit dem Prozess ihre Existenz auf dem Spiel. Sollte sie verurteilt werden, dürfte sie eventuell ein Berufsverbot erwarten. Dann darf sie nach Paragraf 11 des Tierschutzgesetzes nicht mehr als Ausbilderin für Hunde tätig sein.