Ein Multimillionen-Projekt wie der „Brückenschlag“ braucht ein schlagkräftigeres politisches Gremium, um die Verwaltung auf Trab zu halten.

Das Zeitlupen-Tempo, in dem das Projekt Brückenschlag vorankommt, ist in mehrfacher Hinsicht bemerkenswert. Zum einen scheint die Stadtverwaltung es von Beginn an nicht mit dem erforderlichen Personal ausgestattet und damit unterstützt zu haben. Hatte das Projekt bei OB Daniel Schranz einfach nicht den entsprechenden Stellenwert?

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Wenn die Teilprojekte jetzt, mühsam zwar, aber offenbar beliebig verlängert werden können, deutet das darauf hin, dass der ganze scheinbare Zeitdruck, den es angeblich gibt, auch nur bürokratisches Gedöns ist. Im Grunde steht Brückenschlag für das Scheitern der Politik des „goldenen Zügels“, Alles und Jedes in den Städten mit Fördermitteln reglementieren zu müssen.

Die Oberhausener Gremien freilich wären mit mehr als solcher Fremdsteuerung durch das Land auch überfordert. Wieso wird erst nach drei Jahren mal nachgefragt, wie es um das Projekt steht? Warum hat der Rat zu Beginn keinen Projektausschuss dafür gebildet? Ein schlagkräftiges, kleines Gremium nämlich, das ständig am Ball bleibt und den nötigen Druck macht, damit die Dinge vorankommen. Zugegeben, wenn der Chef der Stadtverwaltung dem Rat vorsitzt, ist es schwer, solche Aktivitäten zu entfalten. Leider ist nicht mal der Versuch gemacht worden.