Oberhausen. Die Stadt Oberhausen hält von Überlegungen des Landes wenig, die Grundschulen nun doch noch vor den Sommerferien für alle Schüler zu öffnen.
Der Oberhausener Schuldezernent Jürgen Schmidt empfiehlt dem Land NRW, mit der Öffnung der Grundschulen für alle Kinder noch bis nach den Sommerferien zu warten. In der Landesregierung gibt es derzeit Überlegungen, die Grundschulen genauso wie die Kitas bereits wieder ab Montag, 8. Juni 2020, im Regelbetrieb zu öffnen – ähnlich wie es andere Bundesländer handhaben wollen. Doch die Kritik daran nimmt zu.
So weist Schmidt darauf hin, dass die praktischen Schwierigkeiten enorm seien, einen Regelunterricht für 7000 Schüler an gut 30 Grundschulen in Oberhausen unter Beachtung aller Hygieneregeln zu ermöglichen. „Der Aufwand wäre angesichts der kurzen noch verbleibenden Schulzeit vor den Sommerferien enorm. Schon die ersten Schulstarts stellten die Schulen vor enorme Herausforderungen, wir mussten sogar Turnhallen und Gymnastik-Räume nutzen, um die Abstandsvorschriften einhalten zu können“, sagt Schmidt. „Derzeit haben wir für die jüngeren Grundschüler ein rollierendes System, dabei würde ich bis zu den Sommerferien bleiben.“ Denn eine große Schwierigkeit sei auch, dass sehr unterschiedlich von Schule zu Schule Lehrer einsatzfähig seien. So beklagen die Oberhausener Kitas einen Ausfall von fünf bis 38 Prozent ihrer Erzieherinnen – aus Krankheits- oder Vorsichtsgründen. Ähnlich dürfte diese Situation bei den Lehrerkollegien sein.
Der Beigeordnete zeigte allerdings auch großes Verständnis dafür, dass der Druck steigt, auch den Grundschülern in der Corona-Krise einen regelmäßigen Schulbesuch wieder zu ermöglichen. „Die derzeitige Notbetreuung ist zwar eine Alternative, doch so manche Kinder finden diese kleinen Gruppen nicht gut und wollen wieder ganz normal ihre Freunde treffen und zum Unterricht gehen.“