Oberhausen. Gerhard-Tersteegen-Institut und ein Fachunternehmen aus dem Münsterland verwirklichen an der Hermann-Albertz-Straße eine Solarstrom-Produktion.

Das Gerhard-Tersteegen-Institut (GTI) hatte mit seiner im Januar 2020 gestarteten Suche Erfolg: Eine namhafte Fachfirma aus dem Münsterland hat sich bereiterklärt, auf Hausdächern am GTI-Standort an der Hermann-Albertz-Straße eine Photovoltaik-Anlage zu installieren. Schon in Kürze soll das Projekt verwirklicht werden.

GTI-Geschäftsführerin Tanja Schulte-Lippern und ihr Team hoffen darauf, dass dieses Projekt innovativer Stromerzeugung ein Zeichen setzt für alle Menschen am GTI-Standort in Alt-Oberhausen. Erst 2019 feierte das Gerhard-Tersteegen-Institut sein 100-Jahre-Jubiläum. Die gemeinnützige Einrichtung der Kinder-, Jugend- und Familienhilfe blickt auf eine lange Geschichte zurück – und setzt nun ein Zeichen der Modernität.

Solarmodule könnten 15 Haushalte versorgen

Das Unternehmen B & W Energy aus Heiden im Münsterland wird Dachflächen an der Hermann-Albertz-Straße pachten und dort auf einer Gesamtfläche von 300 Quadratmetern Solarmodule installieren. Die Anlage ist in der Lage, 53.000 Kilowattstunden Strom pro Jahr zu produzieren, wie der Geschäftsführende Gesellschafter von B & W Energy, Josef Busch, im Gespräch mit unserer Zeitung erläuterte. Damit könnte man 15 Haushalte versorgen.

Die Grundidee des Projektes: Der produzierte Strom soll selber vom GTI verbraucht werden, das insgesamt rund 100.000 Kilowattstunden pro Jahr benötigt, auf diese Weise aber einen immensen Teil dieses Verbrauchs mit umweltfreundlicher Sonnenenergie produzieren könnte. Für das GTI und das Münsterländer Fachunternehmen ergibt sich eine Win-Win-Situation. Beide Seiten profitieren von dem Projekt, wobei die Firma aus Heiden auf reichhaltige Erfahrungen auf diesem Feld verweisen kann: Mit rund 8000 installierten Photovoltaikanlagen und rund 500 Stromspeichersystem gehört das Unternehmen nach eigenen Angaben „zu den renommiertesten Anbietern von Erneuerbaren Energiesystemen“.

Eventuell mit Stromspeicher

Auch am Standort Hermann-Albertz-Straße ist daran gedacht, eventuell noch einen Stromspeicher einzurichten. Tanja Schulte-Lippern schwebt zudem vor, an der Außenfassade des Eingangs zum GTI eine elektronische Anzeigetafel (Display) mit den Werten zum aktuellen Stand des per Photovoltaik produzierten Stroms anzubringen. „Dann können unsere Jugendlichen täglich sehen, dass das GTI konsequent auf Erneuerbare Energie setzt und konkret etwas für die Umwelt und den Klimaschutz tut.“ Das GTI verfolgt mit dem technischen Vorhaben also durchaus auch einen gewissen pädagogischen Effekt: Die jungen Menschen aus den Wohn- und Tagesgruppen sollen erfahren, dass so eine wegweisende Innovation in ihrem unmittelbaren Umfeld möglich ist.

Wenn alle Genehmigungen vorliegen, soll es schon im Juni oder Juli losgehen mit den Installationsarbeiten an der Hermann-Albertz-Straße. Wenn das Gerüst stehe, dauere die Anbringung der Solarmodule nur wenige Tage, erläutert Josef Busch. Die Module werden sowohl in Südrichtung als auch in West- und Ostrichtung ausgerichtet sein: „Dann haben wir Sonne im gesamten Tagesverlauf.“