Oberhausen. Jetzt gibt es eine Oberhausener Samenmischung für insektenfreundliche Wiesen. Was nicht nur Bienen freut: Die Tütchen sind gratis erhältlich.

Bei dieser besonderen Produkt-Vorstellung raschelte es ganz groß in kleinen Tüten: Die „Bienenwiese“ kommt in Oberhausen in diesem Frühling und Sommer besonders bunt und insektenfreundlich zur Geltung.

Wer eine Wiese so bepflanzen will, dass sie insektenfreundlich und artgerecht ist, hat ja oft die Qual der Wahl. Was ist das Richtige? Samenmischungen gibt es in den einschlägigen Baumärkten und Großhandlungen reichlich und in einer Fülle, die den Laien oft verzweifeln lässt. Oftmals seien aber nicht jene Pflanzenmischungen zu erhalten, die es brauche, um eine Wiese wirklich insektenfreundlich zu gestalten, erläutert die Stadtpressestelle in einer aktuellen Mitteilung.

Das Oberhausener Bündnis Biene & Co. will dies ändern. So wurden nun unter fachlicher Federführung der Biologischen Station im Haus Ripshorst in Zusammenarbeit mit dem Bund und einem regionalen Saatgutanbieter entsprechende, passgenaue Samenmischungen hergestellt, in Tütchen verpackt sowie mit dem Logo des neuen Bündnisses versehen.

Das Beispielbeet in Sterkrade soll schon bald farbenfroh für das Bienenwiese-Projekt werben.
Das Beispielbeet in Sterkrade soll schon bald farbenfroh für das Bienenwiese-Projekt werben. © FFS | Kerstin Bögeholz

Diese Mischungen sollen nun auch über den Fachhandel in Oberhausen angeboten werden. Ein Samentütchen des Bündnis’ Biene & Co beinhaltet eine pralle Mischung Blumenwiese: Saatgut für einen Quadratmeter Pflanzboden, die Samen von 28 verschiedenen Pflanzen.

Auf der Rückseite sind nützliche Hinweise für die Aussaat aufgedruckt, so dass jeder diese Pflanzmischung problemlos ausbringen kann. Die neuen Samentütchen sind ab sofort kostenlos und über zwei Quellen zu erhalten: Zum einen bei der Stadt Oberhausen, Bereich Umweltschutz/Agenda21, im Technischen Rathaus Sterkrade, 0208-825-2805 (bitte vorher Kontakt aufnehmen: robert.oberheid@oberhausen.de).

Zum anderen hält die stadtweit bekannte Biologische Station Westliches Ruhrgebiet an der Ripshorster Straße die Blumenwiese-Mischungen für alle Interessenten bereit (Öffnungszeiten: montags bis donnerstags 9 bis 13 Uhr).

Wo Biene und Schmetterling fliegt

Weitere Informationen zum Projekt Bienenwiese erteilt der Bereich Umweltschutz/Agenda 21 der Stadt Oberhausen, 0208 825-2805

Die Tütchen mit der Oberhausener Samenmischung zeigen - natürlich – blühende Wiesenblumen inklusive Schmetterling.

Und was sprießt nun auf der Oberhausener Sommerwiese? Der Inhalt der Samentütchen kann sich sehen und vermutlich auch bestens erschnuppern lassen: Gemeine Scharfgarbe, Rapunzel, Glockenblume, Kornblume, Skabiosen-Flockenblume, Möhre, Wilde Karde, Gewöhnlicher Natternkopf, Echtes Labkraut, Kleines Habichtskraut, Echtes Johanniskraut, Acker-Witwenblume, Steifhaariger Löwenzahn, Magerwiesen-Margerite, gewöhnlicher Hornklee, Moschus-Malve, Wilde Malve, Gemeine Nachtkerze, Klatschmohn, Pastinak, kleine Braunelle, Gelber Wau, Färberwau, Herbst-Löwenzahn, Rote Lichtnelke, Taubenkopf-Leimkraut, Wald-Ziest, Rainfarn, Wiesen-Bocksbart, Großblütige Königskerze, Schwarze Königskerze. Die Blüher bieten reichlich Nahrung für Bienen und andere Insekten.

Mit einem Beispielbeet

Die genannten Pflanzen eignen sich deshalb in besonderer Weise, um eine insektenfreundliche Vegetation zu gewährleisten. Günstigster Zeitpunkt für die Aussaat ist – natürlich – das Frühjahr. So steht es auf jeder der kleinen Tüten. Die optimale Keimung erfolgt nach sechs Wochen. Auf der Fläche der Essbaren Stadt am Technischen Rathaus in Sterkrade wurde jetzt übrigens ein Beispielbeet angelegt – sozusagen ein erster Spatenstich für alle Bienen und sonstigen Frühlingsflieger.