Oberhausen. Dieses Phänomen hat sich in der Corona-Krise noch verstärkt. Traurige Folge: Jetzt müssen sogar Spendengelder zur Entsorgung genutzt werden.

Das Friedensdorf Oberhausen wehrt sich gegen die derzeit wachsende Zahl unbrauchbarer Spenden, die von angeblichen Wohltätern und Unterstützern abgegeben werden, denen es dabei aber vorrangig darum geht, die Entsorgungskosten zu sparen.

„Müllentsorgung auf Spendenkosten“ – so benennt das Team des Friedensdorfes dieses traurige Phänomen, das gerade jetzt in Zeiten der Corona-Krise verstärkt auftaucht. Einige Bürgerinnen und Bürger möchten alte oder sogar defekte Elektrogeräte sowie andere Gegenstände, die das Friedensdorf nicht annehmen kann, trotz eindringlicher, ablehnender Hinweise auf jeden Fall loswerden und abgeben. Die Folge: Außerhalb der Annahmezeiten für Sachspenden – das ist von montags bis freitags in der Zeit von 9 bis 14 Uhr – türmt sich in den letzten Wochen teilweise der Müll auf dem Gelände der Friedensdorf-Zentralstelle!

„Es ist traurig, dass viele unbrauchbare Spenden nun von uns auf Kosten der Gelder, die eigentlich für die Hilfe für Kinder aus Kriegs- und Krisengebieten gedacht sind, entsorgt werden müssen“, sagt Friedensdorf-Mitarbeiterin Sarah Beckmann. Gerade in diesen Wochen und Monaten des Corona-Stillstands, wo nun zahlreiche Spendengelder von Veranstaltern ausbleiben, sei dies besonders dramatisch.

Hinweisschilder missachtet

Daher richtet das Friedensdorfteam einen eindringlichen Appell an die Bevölkerung: „Bitte nur zu unseren Öffnungszeiten Spenden abgeben und sich gegebenenfalls auf unserer Homepage friedensdorf.de oder unter 02064 49740 im Vorfeld der Abgabe informieren!“ Die Dreistigkeit der Müllsünder kennt offenbar keine Grenzen: „In den letzten Wochen wurden selbst große Hinweisschilder teilweise missachtet, daher haben wir uns dazu entschlossen, den Parkplatz der Zentralstelle außerhalb der Öffnungszeiten ab sofort abzusperren“, sagt Sarah Beckmann.

Auch die Friedensdorf-Interläden sind nach wie vor stark eingeschränkt. Der Sterkrader Interladen bleibt weiterhin auf unbestimmte Zeit geschlossen, um die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer entsprechend zu schützen. Der Interladen in Alt-Oberhausen ist zu normalen Geschäftszeiten geöffnet, Friedas Welt in Schmachtendorf öffnet jedoch weiterhin nur zu eingeschränkten Zeiten. In beiden Filialen sowie in der Oberhausener Heimeinrichtung werden jedoch noch immer keine Sachspenden angenommen.

Die Öffnungszeiten der Friedensdorf-Läden sind weiterhin wie folgt: Friedas Welt, Montag, Dienstag, Donnerstag, Freitag: 10 bis 13 Uhr, 14.30 bis 18 Uhr; Mittwoch: 10 bis 13 Uhr; Samstag: 10 bis 14 Uhr; Interladen Alt-Oberhausen, Montag bis Freitag: 10 bis 18 Uhr, Samstag: 10 bis 14 Uhr.