Oberhausen. Der Aquapark Oberhausen will vor Pfingsten öffnen – allerdings nur im eingeschränkten Betrieb. Im Freibad Vonderort ist man weniger optimistisch.
Erst drohte die Freibadsaison landesweit ins Wasser zu fallen – bis die Landesregierung zur Überraschung vieler Badbetreiber eine mögliche Öffnung der Freibäder schon zum 20. Mai verkündete. Der Aquapark Oberhausen will keinen Tag länger warten und hat jetzt bekannt gegeben, 67 Tage nach der Corona-bedingten Schließung tatsächlich wieder öffnen zu wollen – allerdings nur im eingeschränkten Betrieb.
Vergünstigter Eintritt
Der Aquapark Oberhausen will für den alleinigen Freibad-Eintritt in der Zeit vom 20. Mai bis 29. Mai kurzfristig einen vergünstigten Tarif anbieten. Über die genauen Preise sollen die Badegäste bald informiert werden.
Das Oberhausener Gebäudemanagement hatte bereits am 14. März in Absprache mit dem städtischen Corona-Krisenstab den Betrieb der Oberhausener Bäder eingestellt. Die Wochen der Schließungen haben die Bäder für vorgezogene Revisions- und Modernisierungsarbeiten genutzt.
„Wir öffnen zunächst ausschließlich als Freibad“, sagt Marketing-Leiter Marc Bähr. Maximal 400 Gästen wolle man einer Woche vor Pfingsten wieder Zugang zu der 10.500 Quadratmeter großen Liegewiese und dem 25-Meter-Außenbecken ermöglichen. Bähr: „Der Startschuss für den Gesamtbetrieb ist dann am 30. Mai geplant.“ So sieht es auch der Lockerungsplan der Landesregierung vor, der am Pfingstwochenende allen Hallen- und Spaßbädern gestattet, wieder Badegäste zu empfangen.
Aquapark: „Wir sind bestmöglich vorbereitet“
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Voraussetzung für die Wiedereröffnung ist ein entsprechendes Sicherheits- und Hygienekonzept. „Wir sind bestmöglich vorbereitet“, behauptet Marc Bähr. So habe man im Aquapark etwa Abstandsmarkierungen auf dem Fußboden, zahlreiche Hygienespender oder Plexiglasscheiben im Ein- und Ausgangsbereich angebracht. Um die Abstandsregeln einzuhalten, wurde eine neue Wegführung durch das Bad konzipiert. Zudem werde man die Reinigungsgänge „massiv verstärken“ und habe zur Beaufsichtigung der Abstandsregeln weiteres Personal eingestellt. Im eigentlichen Schwimmbereich wird die Ansteckungsgefahr als gering eingestuft – die übliche Filtration und Desinfektion des Wassers hält der Aquapark für einen ausreichenden Schutz.
Rechtlich verbindliche Vorgaben für die Hygieneregeln in den Bädern gibt es bislang nicht. Vom Aquapark heißt es, man habe sich am Pandemieplan der Deutschen Gesellschaft für das Badewesen (DGfdB) orientiert. Dieser schlägt beispielsweise vor, Liege- und Sitzmöglichkeiten zu reduzieren, Warmbecken mit wenig Platz gegebenenfalls außer Betrieb zu nehmen oder in Duschbereichen mobile Spritzschutzwände anzubringen.
Revierpark Vonderort: Betrieb möglicherweise erst im Juni
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Den Pandemieplan hat auch das Freibad Vonderort in Osterfeld für ein Hygienekonzept als Grundlage genommen, wie Betriebsleiter Franz Dümenil mitteilt. Ob die Vorschläge aus dem Pandemieplan auch in den Augen des Oberhausener Gesundheitsamtes ausreichen, will man in dem Bad der Freizeitgesellschaft Metropole Ruhr aber erst einmal abwarten. „Wir nennen deshalb noch keinen Termin für die Wiedereröffnung“, so Dümenil, der zugibt, dass die Lockerung des Landes sehr spontan gekommen sei. Möglicherweise sei deshalb erst nach Pfingsten mit einer Wiederaufnahme des Badebetriebs zu rechnen.
In den beiden städtischen Hallenbädern hat man den 30. Mai als Öffnungstermin im Blick. Für ein Hygienekonzept habe man auch hier den DGfdB-Plan als Vorlage genutzt, sagt Alexander Höfer, Sprecher des Oberhausener Gebäudemanagements (OGM). Ob man im Freizeitbad Sterkrade und Hallenbad Oberhausen dann auch wieder regelmäßigen Schwimmunterricht anbieten könne, sei jedoch noch nicht sicher. „Wir müssen uns die erste Öffnungswoche anschauen, um einschätzen zu können, was möglich ist“, so Höfer. Als wichtige kommunale Aufgabe sei die Wiederaufnahme des Schwimmunterrichts aber nicht zu vernachlässigen.
Den Verlust durch die Schließung des Aquaparks und der beiden Hallenbäder beziffert die OGM bislang auf 500.000 Euro. Höfer: „Wir gehen aber davon aus, dass es wegen der reduzierten Gästezahl bis Ende des Jahres 1,5 Millionen Euro Minus werden.“