Oberhausen. Ein Bewohner des Oberhausener Seniorenzentrums hatte sich mit Corona infiziert. Das Haus hat mit strengen Regeln auf den Ausbruch reagiert.
Bisher war die Corona-Statistik Oberhausens hervorragend: Sie hatte unter allen NRW-Städten die niedrigsten Fallzahlen. Die schöne Bilanz bekommt nun allerdings eine unschöne Delle: Wie die Stadt am Samstagabend auf Facebook bekannt gegeben hat, musste die ASB-Senioreneinrichtung am Annemarie-Renger Weg unter Quarantäne gestellt werden wegen eines massiven Corona-Ausbruchs: 14 Bewohner der Einrichtung sowie fünf Betroffene aus dem Pflegeteam seien positiv auf Covid-19 getestet worden.
Corona-Erkrankung ist nach Sturz eines Patienten in Klinik festgestellt worden
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Insgesamt 30 Tests waren am Donnerstagabend angeordnet worden, nachdem zuvor das EKO einen Patienten aus dem ASB-Heim positiv getestet hatte, der wegen eines Sturzes eingeliefert worden war.
„Die Ergebnisse zeigen leider, dass unsere Befürchtungen eingetroffen sind und die Vorsichtsmaßnahme der sofortigen Testungen richtig war“, erklärte Oberhausens Krisenstableiter Michael Jehn.
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Die infizierten Bewohner werden nach Auskunft des ASB nunmehr strikt separiert. Alle infizierten Bewohner gehören nach Angaben von ASB-Geschäftsführer Ulrich Arns zum Haus zwei, in dem ausschließlich demenziell veränderte Menschen im Hausgemeinschaftsprinzip in vier Wohngruppen untergebracht sind. Die betroffene Gruppe steht jetzt unter besonderem Schutz und wird isoliert.
Oberhausener Anlage unter Quarantäne
„Unsere Anlage ist bis auf weiteres unter Quarantäne gestellt. Wir versuchen alles, um eine weitere Verbreitung zu verhindern oder zumindest in Grenzen zuhalten“, erklärte Ulrich Arns. Das andere Gebäude (Haus eins) mit klassischen Altenheim-Pflegeplätzen sei nicht betroffen. Dass es sich bei den infizierten Bewohnern um Demenzpatienten handelt, mache die Situation nicht einfacher und sei mit ein Grund dafür, warum die Ansteckungsrate so hoch sei. „Diese Patienten können sie schlecht in ihren Zimmern halten“, sagte Arns. Abstandsregeln verständlich zu machen und durchzusetzen, sei gleichfalls schwierig. Auf die Frage, warum in die Einrichtung trotz Besuchsverboten und weitgehender Kontaktsperre das Coronavirus eingeschleppt werden konnte, erklärte der Geschäftsführer, dass Mitarbeiter in Haus kämen, Rettungsdienstler, Reinigungskräfte, eine Übertragung sei dadurch nicht komplett auszuschließen.
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Alle Bewohner, die nun positiv auf Covid-19 getestet worden sind, hätten zudem bis Freitag (1. Mai) keinerlei Symptome gezeigt, so Arns.
Alle Einwohner wurden getestet
Nachdem die Ergebnisse vorlagen hatte Krisenstabsleiter Michael Jehn noch am Freitagabend eine Besprechung im Stabsraum der Oberhausener Feuerwehr angesetzt, um das Vorgehen abzustimmen. Mitarbeiter von DRK und Feuerwehr, Gesundheitsaufsicht und Heimaufsicht, die leitende Notärztin sowie zwei Vertreter der Oberhausener Ärzteschaft trafen sich anschließend vor Ort mit der Leitung des ASB-Hauses. Noch in der gleichen Nacht seien die Listen aller 250 weiteren Betroffenen zusammengestellt und deren Testungen am frühen Samstagmorgen vorbereitet worden.
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Aktuell warten Krisenstab und Heimleitung auf die Ergebnisse der Tests, sagte eine Sprecherin der Stadt am Sonntagmittag auf Nachfrage der Redaktion. Da es sich um ein langes Wochenende handele, hätten auch die Labore nur begrenzte Kapazitäten.
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Fünf Bewohner befinden sich nach Angaben von ASB-Geschäftsführer Ulrich Arns nun im Krankenhaus. „Weil sie Anzeichen von Fieber hatten, haben wir sie vorsorglich einweisen lassen.“ Die Angehörigen aller Bewohnerinnen und Bewohner wurden nach Angaben der Geschäftsführung vom ASB-Team informiert und hätten sehr verständnisvoll und besonnen reagiert. Die Mitarbeiter der Einrichtung haben die erforderliche Schutzausrüstung, um die dort lebenden Menschen weiter versorgen und betreuen zu können. Fehlendes Personal werde durch Dienstleister ausgeglichen. Die gesamte Einrichtung ist nach Angaben der Stadt desinfiziert worden. (red)