Oberhausen. An diesem 20. April 2020 war es zu spüren: Oberhausen wird nach Wochen des Stillstands wieder lauter und lebhafter. Ein Glück.
Montagmorgen auf dem Willy-Brandt-Platz in Oberhausen. Die Haltestellen, die Busse und Straßenbahnen sind nicht rappelvoll, aber deutlich belebter als in den Wochen zuvor. Ja, es hat sich was verändert. Die ganze Stadt tastet sich an diesem 20. April 2020 ein klitzekleines Stück heran an die kommende, neue Normalität in Zeiten der Corona-Pandemie.
Erwachendes urbanes Leben nach wochenlangem Stillstand: In der traditionsreichen Oberhausener Buchhandlung Karl Maria Laufen an der Schwartzstraße brennt Licht! Auf der altehrwürdigen Stadtachse am imposanten Rathaus entlang und auch anderswo sind deutlich mehr Passanten unterwegs; mehr Imbisse haben geöffnet; weniger Schilder „Liebe Kunden, wir haben leider geschlossen“ sind an den Eingangstüren der Geschäfte zu erkennen. Ja, die Stadt ist auch ein wenig lauter geworden nach den vielen Frühlingstagen der beinahe absoluten Stille, als manchmal mehr Vogelgezwitscher als Verkehrslärm zu hören war.
Mehr Menschen mit Maske
Auch an diesem 20. April zeigen Kommunaler Ordnungsdienst und Polizei etwa auf dem Willy-Brandt-Platz verstärkt Präsenz und kontrollieren das Abstandsgebot, das von den allermeisten Passanten strikt eingehalten wird. Es sind jetzt deutlich öfter Menschen mit einfachem Mund-Nasen-Schutz zu sehen, auch in den Linienbussen und in der Straßenbahnenlinie 112 ist das der Fall. Noch etwas hat sich verändert: Die Zuganzeige in der Empfangshalle des Hauptbahnhofs ist voller geworden; und die lange Unterführung unter den Gleisen ist nicht mehr so geisterhaft leer wie noch zu Ostern.
Über all die Wochen hat der Imbiss-Stand in der Mitte der Bahnhofs-Unterführung die Stellung gehalten, hat weiterhin belegte Baguettes, Kaffee und süße Snacks verkauft, obwohl es sich bei der geringen Zahl der Reisenden wohl kaum so richtig gelohnt hat. An diesem Montagmorgen klingelt hier die Kasse deutlich öfter als in den einsamen Wochen zuvor. Endlich.
Am Donnerstagmorgen werden nun die ersten Schülerinnen und Schüler in Linienbussen und Straßenbahnen zu sehen sein: ein seit vielen Wochen nicht mehr bekanntes Fahrgefühl für alle älteren Nahverkehrskunden – und noch ein wichtiger Schritt hin zur neu gelebten Normalität in Zeiten des Coronavirus.