Oberhausen. Der Bund will zwar 275 Millionen Euro investieren, um das Autobahnkreuz Oberhausen zu verbreitern, doch die Grünen halten davon nichts.

Die Oberhausener Grünen lehnen den Ausbau des wichtigen NRW-Autobahnkreuzes Oberhausen mit den Autobahnen A2/A3 und A 516 aus grundsätzlichen Erwägungen strikt ab.

Die vom Bund mit 275 Millionen Euro geplante Verbreiterung der Fahrbahnen, um Stauzeiten in Zukunft zu verringern, sei völlig unnötig. „Der Ausbau von Straßen, insbesondere von Fernstraßen wie Autobahnen, ist nicht nur von gestern, sondern von vorvorgestern und passt schon lange nicht mehr zu einer zukunftsorientierten Verkehrspolitik“, schreiben Louisa Baumann und Norbert Axt, die Vorsitzenden des Oberhausener Grünen-Kreisverbandes, in einer Pressemitteilung. „Straßenausbau erzeugt immer mehr Verkehr und in wenigen Jahren ist das dann ausgebaute Autobahnkreuz schon wieder zu klein. Nötig ist eine andere Verkehrspolitik, die noch mehr auf die Bahn sowohl im Individual- als auch im Güterverkehr setzt.“

Weniger Lärm durch weniger Verkehr

Allerdings wird sich der Lärmpegel für viele Anwohner nach Ausbau des Autobahnkreuzes deutlich verringern, weil der Bund viele Lärmschutzwände einplant. „Sicher ist der Lärm der Autobahn im Bereich Königshardt/Schmachtendorf unerträglich, aber ob in Zeiten der Klimakrise dafür dermaßen viele Bäume geopfert werden müssen, bleibt mehr als fraglich“, meinen die Grünen. Vor allem weniger Verkehr würde weniger Lärm erzeugen. Es habe Planungsalternativen zur völlig unnötigen Abholzung von Bäumen gegeben, diese seien aber alle abgelehnt worden.

Die Oberhausener Grünen bezeichnen deshalb die Ausbaupläne des Autobahnkreuzes als „größenwahnsinnige Mogelpackung zu Lasten von Klima- und Umweltschutz“.