Oberhausen. Wer zupacken kann, solle hiesigen Landwirten auf den Feldern helfen, fordert die Gewerkschaft IG BAU. Die Bedingungen müssten aber stimmen.

Landwirte stehen in der Coronakrise vor großen Herausforderungen. Es fehlen Helfer für die Ernte. Kräfte aus dem Ausland dürfen nur bedingt einreisen. Der für Oberhausen zuständige Bezirksverband der Gewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) fordert daher eine „Ernte-Solidarität“. Wer zupacken kann, solle helfen, heißt es in einer Pressemitteilung.

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„Das April-Gemüse wartet nicht“, sagt Bezirksvorsitzender Peter Köster. Neben der Ernte sei auch die Zeit fürs Pflanzen und Säen: Karotten, Blumenkohl & Co. müssten jetzt auf die Felder. „Durch die Corona-Krise ist die Landwirtschaft auf etwas angewiesen, was es schon lange nicht mehr gab: Darauf, dass alle vor Ort mit anpacken.“

Mindestlohn gilt auch auf dem Feld

Allerdings dürfe das nicht um jeden Preis geschehen. Lohn und vor allem auch Hygienestandards seien wichtig. Auch in der Landwirtschaft gelte der gesetzliche Mindestlohn von 9,35 Euro pro Stunde. Hinzu müsse eine Erschwerniszulage kommen, so dass Helfer nicht mit einem Lohn von unter 11 Euro pro Stunde vom Feld gehen sollen.

Landwirte müssen laut IG BAU sicherstellen, dass Helfer Möglichkeiten haben, sich regelmäßig die Hände zu waschen. Toiletten am Feld bräuchten einen Wasseranschluss. Wenn Pflanz- und Erntehelfer in Unterkünften untergebracht werden, dann seien Einzelzimmer nötig. Peter Köster: „Die Corona-Pandemie bedeutet das Aus der sonst üblichen Sammelunterkünfte. Denn dort gilt das gleiche wie auf den Feldern: Der Abstand von mindestens 1,5 Metern ist Pflicht.“

Ebenfalls tabu: die Sammelfahrt von Feld zu Feld. Erntehelfer sollten möglichst alleine und mit dem eigenen Auto, Motorroller oder Fahrrad zur Feldarbeit fahren. Dafür müsse ihnen der Landwirt eine Entschädigung bezahlen.