Oberhausen. Oberhausens erster Unverpackt-Laden öffnet am Samstag an der Steinbrinkstraße in Sterkrade. Wegen der Coronakrise gelten strengere Hygieneregeln.

Eine gute Nachricht im derzeitigen Corona-Ausnahmezustand kommt aus Sterkrade: Der geplante Unverpackt-Laden kündigt seine Eröffnung an. Schon ab Samstag, 4. April, können die Kunden dort Lebensmittel und andere Produkte ohne Plastikverpackungen einkaufen. Als Lebensmittelgeschäft darf „Allerlei Verpackungsfrei“ auch in Corona-Zeiten öffnen.

Die Füllbehälter werden regelmäßig desinfiziert.
Die Füllbehälter werden regelmäßig desinfiziert. © FUNKE Foto Services | Thomas Gödde

Vorausgegangen war ein langer Prozess der Vorbereitung. Die beiden Inhaber des Geschäftes, Annette und Sebastian Metzgen, betreiben bereits einen Unverpackt-Laden in Bottrop. Im vergangenen Jahr starteten Mutter und Sohn dann eine Crowdfunding-Aktion im Internet, um eine weitere Filiale in Oberhausen öffnen zu können. Denn viele Kunden, so erzählte Sebastian Metzgen damals, kämen aus Oberhausen in die Nachbarstadt, um bei „Allerlei Verpackungsfrei“ einzukaufen.

Unterstützer bekommen 16.000 Euro zusammen

Es finden sich mehr als 300 Unterstützer, die insgesamt über 16.000 Euro in das Projekt stecken. Sie spenden einen gewissen Betrag – und erhalten im Gegenzug auch etwas zurück, Gutscheine oder Produktpakete aus dem Geschäft zum Beispiel. Das Geld reicht, um in Sterkrade eine Filiale zu eröffnen. Nach kleinen Verzögerungen wegen der Baugenehmigung, stehen Annette und Sebastian Metzgen jetzt in den Startlöchern, um ihr Geschäft an der Steinbrinkstraße 216 zu öffnen.

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Das Citymanagement zeigt sich von der Nachricht einigermaßen „überrascht“. Denn zuletzt ging es dann doch recht schnell. Die Freude ist groß, „was für eine tolle Nachricht“, heißt es aus dem Büro des Stadtteilmanagements. „Gerade in diesen schwierigen Zeiten freut sich der Standort Sterkrade ganz besonders über positive Nachrichten.“

Strengere Regeln wegen Corona

Auch wenn das Geschäft grundsätzlich öffnen darf – Auswirkungen hat die Verbreitung des Coronavirus dennoch auf den Betrieb. Es gelten strengere Hygienevorschriften als in Vor-Corona-Zeiten, „an die sich die Betreiber selbstverständlich halten“, versichert das Sterkrader City-Management. So darf etwa nur eine bestimmte Zahl Kunden zur selben Zeit einkaufen. Annette und Sebastian Metzgen füllen die Waren zudem selbst ab. Zum Konzept des Geschäftes gehört eigentlich, dass sich die Kunden Nudeln, Reis oder Müsli eigenständig in mitgebrachte Dosen füllen können. Dies geht wegen der Regeln derzeit nicht. Die Füllbehälter werden regelmäßig desinfiziert.

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Einen besonderen Service wollen die Betreiber ihren Kunden mit einem Lieferangebot bieten. Auf Anfrage erhält man per E-Mail (info@allerlei-verpackungsfrei.de) eine Bestellliste und kann diese ausgefüllt auf gleichem Wege wieder zurücksenden. Das Versprechen der Metzgens: So kommt frisches Gemüse direkt an die Haustür. Neben den Lebensmitteln – mit wenigen Ausnahmen alles Bio-Produkte – sind auch Hygieneartikel, Küchenutensilien und Produkte für den Haustierbedarf im Sortiment.

Es sind ungewisse Zeiten, in denen die Metzgens ihr neues Geschäft eröffnen. Auf den Start am Samstag wollen sie dennoch mit einem Glas Sekt anstoßen. „Allerlei Verpackungsfrei“ ist an der Steinbrinkstraße 216 zu finden, geöffnet hat das Geschäft montags, dienstags, donnerstags und freitags von 10 bis 18 Uhr, mittwochs und samstags von 8 bis 15 Uhr. Infos: 0208-63 55 52 22.