Oberhausen. Das Arthotel Ana in Oberhausen ist eröffnet. Gäste können dort ab sofort übernachten – und spielen. Zur Premiere gab’s ein kleines Missgeschick.
Es mag bessere Zeiten geben, um ein Hotel zu eröffnen. Doch angesichts der weltweiten Corona-Krise mit den damit befürchteten Einbußen im Tourismusgeschäft bleibt das Team des am Donnerstag eröffneten neuen Arthotels Ana in der Oberhausener City vergleichsweise gelassen. Martin Gotschewski, General Manager der Betreibergesellschaft, blickt schon jetzt zuversichtlich auf die Zeit nach der aktuellen Krankheitswelle.
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Von der Hand zu weisen ist es nicht: Das neue Hotel in der ehemaligen Kaufhof-Filiale ist ausgerechnet besonders für jene Zielgruppen attraktiv, die ihr Reise- und Freizeitverhalten aufgrund des Coronavirus’ in Frage stellen müssen: Besucher von Messen und großen Konzerten, Familien, die den Bottroper Moviepark besuchen wollen, Centro-Shopper, Crews und Künstler-Truppen, die für Gastspiele ins Ruhrgebiet gereist sind.
Am Freitag kommen die ersten Gäste
Und genau diese Zielgruppen werde das Hotel auch erreichen, da ist sich Gotschewski sicher. Ohne große Party, mit als „Secret Opening“ deklarierte kleiner Feierstunde, hat das Hotel am Donnerstag eröffnet. Schon am Freitag kommen die ersten Gäste, um in den insgesamt 200 Zimmern mitten in der Innenstadt zu übernachten. Rund 23 Millionen Euro hat der Berliner Investor Albert Kopitzki in den Umbau der ehemaligen Kaufhof-Filiale investiert.
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Entstanden ist ein Haus in modernem Look: Schwarze Hose, weißes Hemd, rote Hosenträger: So stehen die jungen Mitarbeiter der Hotel-Crew hinter dem Empfangstresen, gehalten in trendig-samtigem Blaugrün. Auch die Wände sind in modernen Petroltönen gestrichen. Passanten, die einen Blick durch die hohen Fenster werfen, interessieren sich aber für etwas anderes: In der Lobby steht eine große Carrera-Bahn, eine Tischtennisplatte und ein Tisch-Shuffleboard. „Big Toys“ nennen die Hotelmacher die Spiele-Attraktionen, mit denen sich die Gäste künftig hier die Zeit vertreiben können.
Billardtisch in der Social Kitchen
Das Konzept zieht sich bis in die dritte Etage. In der sogenannten Social Kitchen, der Gemeinschaftsküche für Langzeitgäste, steht ein Billardtisch und ein Kicker. Auch eine Sofa-Ecke mit Fernsehen gibt es hier, ein Kühlschrank mit Getränken – gratis für die Bewohner der dritten Etage – und Möglichkeiten zum Kochen und klönen. Hier sollen künftig Gäste leben, die länger als ein paar Tage in Oberhausen bleiben. Ein Unterschied zu einem „normalen“ Hotelzimmer: Zur Ausstattung gehört eine kleine Kochzeile. Der Trend dieser Art der Unterbringung ist europaweit immer öfter zu beobachten.
Das passt auch zu den Aussagen von Oberbürgermeister Daniel Schranz, der zur Hoteleröffnung die immer wichtiger werdende Rolle Oberhausens als Reiseziel hervorhob. Die Stadt habe es in den vergangenen Jahren geschafft, für Besucher immer attraktiver zu werden. „Es weiß nur noch nicht jeder.“ Über die Eröffnung des Arthotels sei er daher „sehr froh“ – gerade auch vor dem Hintergrund, dass nun eine wichtige Schlüsselimmobilie für die Innenstadt mit neuem Leben gefüllt wird.
„Besser als in Berlin“ – Lob für die Verwaltung
Die gute Zusammenarbeit mit der Oberhausener Stadtverwaltung hat Bauplaner und Architekt Gero Leuttner bei der Eröffnung des neuen Hotels gelobt. Leuttner stammt aus Berlin, „da ist man ganz anderes gewohnt.“
Der Umbau des neuen Arthotels sei schneller als ursprünglich geplant abgeschlossen worden. „Auch das kenne ich in Berlin ganz anders.“ Dort warte man länger auf Unterlagen, telefonische Anfragen würden nicht bearbeitet.
Kleines Missgeschick zur (eigentlich) stillen Eröffnung: Fehlalarm. Minutenlang schrillte der Warnton durchs Hotel. Immerhin: Jetzt weiß auch die herbeigeeilte Feuerwehr, dass das neue Hotel in der Innenstadt seine Pforten für Gäste geöffnet hat.