Oberhausen. Die Diskothek Adiamo ist am Centro Oberhausen zur großen Expohalle umgebaut worden. Im ehemaligen Foyer soll eine neue Kneipe einziehen.

Früher hingen hier Kronleuchter von der Decke. An der Theke schwappten kühle Getränke in die Gläser und nebenan tanzten Nachtschwärmer durch heiße Nächte. Fünf Jahre später sehen die Räume an der Promenade neben dem Centro Oberhausen wie verwandelt aus. Arbeiterkolonnen haben die lange leerstehende Immobilie zu einer neuen Expohalle umgebaut. Drei Monaten nach dem Startschuss rollen nun die Container für die erste Ausstellung in die Räume.

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Noch wird überall geschraubt und gehämmert – Maßbänder liegen auf dem Fußboden. Und Transportkarren schaffen immer wieder neue Leisten und Kabel herbei. Doch während der Eingang noch verfeinert wird, stehen im hinteren Bereich schon die Akustik-Lautsprecher und Lampen für die Dauerausstellung „Das Schlumpf-Abenteuer“ (Im Original: The Smurf Experience) bereit.

2756 Quadratmeter: Spezieller Bodenbelag aus Kunstharz

Licht- und Akustikelemente für die neue Schlumpf-Ausstellung sind bereits am Centro Oberhausen eingetroffen. Auch ein neues Kino für Virtual-Reality-Abenteuer entsteht an der Promenade.
Licht- und Akustikelemente für die neue Schlumpf-Ausstellung sind bereits am Centro Oberhausen eingetroffen. Auch ein neues Kino für Virtual-Reality-Abenteuer entsteht an der Promenade. © FUNKE Foto Services | Oliver Mueller

Eigentlich wollten sie schon am 21. März eröffnen. Doch nun sollen ab Samstag, 4. April, die blauen Kinderhelden durch die Ausstellung toben – zwei Wochen später als ursprünglich gedacht. Die Betreiber begründen dies mit Lieferengpässen beim Umbau der Halle. Mindestens bis zum 28. Februar 2021 soll aus Oberhausen dann Schlumpfhausen werden.

Centro-Chef Marcus Remark wirkt bei der Besichtigung der Immobilie gelassen – doch der zeitgebundene Umbau ist auch für das Einkaufszentrum ein Kraftakt. Schließlich sollen an dieser Stelle dauerhaft mehrmonatige Ausstellungen etabliert werden. Die Centro-Manager setzen auf große Namen und ein Einzugsgebiet erlebnisorientierter Besuch, das bis in die Niederlande reicht.

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Wie sieht es im Gebäude aus? Schwarz! Der Fußboden ist auf 2756 Quadratmetern einheitlich gelegt worden. Er ist aus dunklem Kunstharz gefertigt, das soll ihn widerstandsfähiger machen. Schließlich werden hier Tag für Tag teils großformatige Ausstellungsgegenstände hineingefahren.

Noch nicht fertig ist der Lastenaufzug, der einen großen Teil der knapp zweieinhalb Millionen Euro verschlingt, die der Centro-Betreiber Unibail-Rodamco-Westfield Germany in seine Expohalle steckt.

Früher tanzten hier Nachtschwärmer im Club Adiamo

Hier entsteht der Eingang zur neuen Expohalle am Centro Oberhausen. Früher servierte hier das italienische Restaurant „Mama Rosina“.
Hier entsteht der Eingang zur neuen Expohalle am Centro Oberhausen. Früher servierte hier das italienische Restaurant „Mama Rosina“. © FUNKE Foto Services | Oliver Mueller

In welcher Ecke sich früher die Partygänger an Stehtischen unterhielten, kann man mittlerweile nur noch erahnen. Höchstens die bulligen Stützpfeiler sind geblieben und liefern eine grobe Orientierung.

Auch ein Nebenraum, in dem die Adiamo-Nachtschwärmer damals nicht tanzen konnten, gehört nun zusätzlich zur Expofläche. Hier entsteht ein modernes Kino. Bei der Schlumpf-Ausstellung sollen die Besucher später mit Virtual-Reality-Brillen in die blaue Fantasiewelt reisen.

Ob der Balkon zur Promenade, früher eine beliebte Erholungszone für Tänzer, auch für Ausstellungen genutzt wird, ist noch nicht klar. Beim Schlumpf-Abenteuer spielt er keine Rolle.

Auch der alte Diskotheken-Eingang zum Adiamo im Erdgeschoss gehört nicht zur Veranstaltungshalle. Das Eingangsfoyer mit der Treppe wird mit einem benachbarten Ladenlokal zusammengelegt. Das Centro möchte hierfür künftig einen neuen Mieter für eine Kneipe finden.

Neues Obergeschoss der Promenade

Die neue Expohalle am Centro Oberhausen wird künftig von der Kölner Explorado-Gruppe betrieben. Neben dem Kindermuseum am Duisburger Innenhafen unterhält das Unternehmen das Odysseum in Köln-Kalk. Knapp 200 Mitarbeiter zählen zur Gruppe.

„Das Schlumpf-Abenteuer“ wird ab 4. April die erste Ausstellung in der Halle im Obergeschoss der Centro-Promenade. Nebenan baut das Einkaufszentrum momentan zusätzlich die Räume für den Virtual-Reality-Park „The Void“.

Die Expohalle werden die Besucher stattdessen neben dem Eingang des Textilhändlers Sinn Leffers betreten. Neben der Rolltreppe zwischen den Kneipen Don Carlos und Three Sixty befindet auf der Empore, die auch zum Parkhaus führt, der neue Eingang. Die Glasfront für das Foyer haben die Arbeiter bereits neu gestaltet. In den Anfangsjahren befand sich an dieser Stelle das italienische Restaurant „Mama Rosina“.