Oberhausen. Die Zustände für Flüchtlinge in Griechenland sind nach Ansicht der Oberhausener Wohlfahrtsorganisationen unerträglich.

Angesichts der schlimmen Lebensbedingungen für Flüchtlinge im türkisch-griechischen Grenzbereich fordern die Oberhausener Wohlfahrtsverbände und Terres des Hommes die Stadtgesellschaft auf, mehr Flüchtlinge als bisher aufzunehmen.

Die lokale Arbeitsgemeinschaft der Wohlfahrtsverbände spricht von einer humanitären Katastrophe. „In den griechischen Flüchtlingslagern spielen sich menschliche Tragödien ab. Völlig überfüllt, ohne ausreichende Infrastruktur, bei Kälte und Nässe vegetieren Zehntausende Flüchtlinge vor sich hin – vor allem die Situation der Kinder ist unerträglich“, zeigt sich Caritasdirektor Michael Kreuzfelder, Sprecher der Wohlfahrtsverbände, betroffen.

Nicht nur zuschauen, sondern handeln

Man könne nicht nur zuschauen, wie die Flüchtlinge als Spielball der Politik instrumentalisiert würden. „Mehr als 150 Kommunen sowie einige Bundesländer haben ihre Bereitschaft für eine geregelte, also kontingentierte Aufnahme insbesondere von Kindern und Jugendlichen erklärt“, erläutert Kreuzfelder. „Spätestens jetzt muss auch unsere Stadt Farbe bekennen.“ Eine definierte und damit verkraftbare Zahl von Flüchtlingen aufzunehmen, sei bei den vorhandenen Hilfsstrukturen auch gut zu bewältigen.

Noch genügend Plätze für minderjährige Flüchtlinge

Ähnlich argumentiert das Kinderhilfswerk Terre des Hommes. „Es muss umgehend ein humanitäres Sofortprogramm des Bundes beschlossen werden, damit die Minderjährigen von den griechischen Inseln geholt und nach Deutschland gebracht werden können. Viele der unbegleiteten minderjährigen Geflüchteten werden unrechtmäßig inhaftiert, leben auf der Straße oder in überfüllten Hotspots“, heißt es in einer Pressemitteilung der Oberhausener Gruppe. „Es ist schändlich, die Minderjährigen in dieser katastrophalen Situation allein zu lassen. Hier in Deutschland sind noch genügend Plätze vorhanden, die den Kindern Schutz gewähren können.“