Oberhausen. Der Oberhausener Händler Christoph Lausberg vom Spielzeug-Geschäft Lausberg hält es für falsch, Kindern alles zu kaufen, was sie sich wünschen.
Taschengeld für eine Tafel Schokolade oder das neueste Playmobil-Schloss – jeder kennt es, doch darüber zu reden, fällt den Oberhausenern bei einer Straßenumfrage schwer. Zwar hat jeder seine Methoden, wie er seine Kinder mit wöchentlichem Taschengeld oder mit Geld für gute Noten versorgt, doch in Verbindung mit einem Foto oder seinem Namen möchte keiner in der Zeitung erwähnt werden.
Freude über ein neues Spielzeug ist größer, wenn dafür gespart wurde
Einig sind sich die Oberhausener: Die Weichen für den bewussten Umgang mit Geld werden im Kindesalter gestellt. „Ich habe meinem Sohn von Anfang an klar gemacht, dass man sparen muss, um sich etwas zu kaufen“, sagt eine Passantin. „Geld wächst nicht auf den Bäumen und dem Kind alles zu kaufen, was es will, sorgt für ein falsches Verhältnis zu Geld.“
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Christoph Lausberg vom Spielzeug-Geschäft „Spiel Spaß Natürlich Lausberg“ beobachtet das Kaufverhalten von Kindern und Eltern täglich. Der dreifache Vater hält es wie die meisten Passanten für sinnvoll, dem Kind zu zeigen, dass Geld nun mal einen echten Wert hat und nicht unbegrenzt zur Verfügung steht.
Der Spielwarenhändler beobachtet in dem Spielzeugladen außerdem, dass die Freude über ein neues Holzpferd oder eine Puppe bei Kindern größer ist, wenn sie lange dafür gespart haben. „Es gibt auch Eltern, die ihren Kindern hier alles kaufen, was sie sich aussuchen, bloß um das Kind ruhig zu stellen“, sagt er. „Die Kinder sind es gewohnt, alles zu bekommen, so dass die Freude über das neu Erworbene meist nur von kurzer Dauer ist.“
Strafgeld für schlechte Noten
Größer und nachhaltiger sei der Spaß, wenn das Kind über mehrere Wochen sparsam gelebt und schon voller Vorfreude jeden Euro bei Seite gelegt habe. Getreu nach dem Motto: Der Weg ist das Ziel. Christoph Lausberg kennt das Gefühl noch aus seiner eigenen Jugend. Mit 14 Jahren wollte er unbedingt ein Keyboard besitzen. „Ich habe wenig Geld für andere Dinge ausgegeben und habe in einem Ferienjob geschuftet, bis ich das Geld zusammen hatte“, erinnert er sich. „Das Keyboard habe ich heute noch, weil ich genau weiß, wie ich dafür bluten musste.“ Um genau diese Werte zu vermitteln, gibt es bei Lausberg auch einen „Taschengeldrabatt“, der Kinder für ihre Geduld belohnen soll.
Von regelmäßigem Taschengeld hält ein anderer Passant nicht viel. „Wenn die Kinder etwas brauchten, dann haben wir es gekauft.“ Auch für gute Noten gab es kein Geld, erzählt der Mann. „Ich habe immer gesagt, dass es sonst bei schlechten Noten fair wäre, das Geld wieder zurückzugeben.“