Oberhausen. Ein E-Auto-Fahrer dachte, die Säule sei defekt, weil die Freischaltung nicht klappte. Doch an der Dieckerstraße gibt es den Strom (noch) gratis.
Weg von den Schadstoffen aus dem Auspuffrohr, hin zum Elektroantrieb – die Mobilitäts- und Verkehrswende soll in Oberhausen möglichst flott gelingen. Doch manchmal hakt es an völlig unerwarteter Stelle. Einen besonders kuriosen Fall dazu gibt es an der Dieckerstraße in Oberhausen.
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Dort versuchte ein E-Autofahrer, seinen BMW 530e an der Ladesäule auf dem Parkplatz von Haus Abendfrieden mit Strom zu betanken. „Doch als ich die Säule mit dem Handy freischalten wollte, klappte das nicht. Immer gab’s eine Fehlermeldung!“ Das sei in den Wochen zuvor bei mehreren Versuchen schon häufiger passiert, ergänzte der Mann.
Ladesäule ohne Strom?
Der gefrustete Oberhausener meldete sich daraufhin per Facebook in der Redaktion: „Vor wenigen Wochen haben Sie über die neue E-Ladesäule auf der Dieckerstraße am Haus Abendfrieden berichtet. Zu Ihrem Artikel wurde auch ein Auto fotografiert, das an der Säule aufgeladen wird. Leider entspricht Ihre Darstellung überhaupt nicht den Tatsachen! Ja, die Ladesäule steht dort. Aber sie war bis jetzt noch nicht aktiv!“
Eine erst vor Kurzem offiziell vorgestellte Ladesäule ohne Strom? Kann das sein? Schließlich ist die Säule von der EVO als E-Tankstelle ausgewiesen. Die Redaktion machte sich deshalb prompt auf den Weg und inspizierte die Säule vor Ort. Sie sieht recht okay aus. Leider hatten wir kein E-Auto zum Ausprobieren des Tankvorgangs dabei. Schließlich fragten wir bei der Pressestelle der EVO nach: „Gibt’s hier wirklich keinen Ladestrom?“
EVO-Sprecherin Sabine Benter konnte den kniffligen Fall schließlich klären – ihre Auskunft: „Die Ladesäule funktioniert!“ Allerdings gebe es hier derzeit den Ladestrom (noch) gratis! Und deshalb sei auch keine Freischaltung nötig. Der Projektpartner Innogy werde die Säule an der Dieckerstraße erst ab 1. März kostenpflichtig machen, so die EVO-Sprecherin. Derzeit können Autofahrer am Haus Abendfrieden also noch ohne Bezahlen ihre E-Fahrzeuge betanken und einfach den Stecker hineinstecken – ohne Freischaltung. Unser Leser reagierte auf diese Nachricht – am Telefon unverzüglich von uns übermittelt – verblüfft: „Darauf bin ich vor Ort nicht gekommen. Ich werde das jetzt sofort ausprobieren!“
Appell: „E-Tankstelle nicht blockieren“
Unterdessen hat die EVO noch einen klaren Appell parat: Anwohner berichten, dass die beiden Parkplätze an der Ladesäule häufiger mit herkömmlichen Pkw zugeparkt seien und Elektroautos dann nicht betankt werden könnten. Das war auf einem der beiden Stellplätze auch am Mittwochmorgen der Fall, als unsere Redaktion die Säule inspizierte. Also lautet die Bitte: Die E-Tankstelle auf jeden Fall freihalten für die Elektro-Autos.