Oberhausen. Taxi-Konkurrent Uber drängt von Duisburg aus auch auf den Oberhausener Markt. Die bisherigen Taxifahrer beklagen unfaire Wettbewerbsbedingungen.

Der Taxi-Konkurrent Uber bietet seine Dienste ab sofort auch in Oberhausen an. Der Fahrdienst-Vermittler will von Duisburg aus auch die umliegenden Städte ansteuern. Taxi-Unternehmen vor Ort sprechen von unfairen Wettbewerbsbedingungen und fürchten um ihre Existenz.

Onur Sendogan betreibt selbstständig das „Taxi Team Oberhausen“. Er beobachtet die Aktivitäten von Uber und anderen Vermittlungsapps schon lange, spricht auch mit Kollegen anderer Taxi-Unternehmen darüber. Einhelliger Tenor: „Auf uns alle kommen harte Zeiten zu.“

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Der Oberhausener hat die Uber-App selbst ausprobiert: Für eine Fahrt von Oberhausen nach Düsseldorf hat er ein Angebot über 55 Euro erhalten. Der Taxometer berechnet für die gleiche Strecke aber 86 Euro. „Der Kunde sieht natürlich nur den Preis“, sagt Onur Sendogan. Er bedenke aber nicht, dass sich die hiesigen Taxi-Unternehmen zwingend an festgeschriebene Preise halten müssen – vorgegeben von der Stadt Oberhausen, weil Taxis in Deutschland zum öffentlichen Personennahverkehr zählen.

Taxi-Preis in Oberhausen von der Stadt festgelegt

Der Preis in Oberhausen liegt tagsüber bei 3 Euro Grundgebühr plus 2 Euro je Kilometer. „Selbst wenn wir wollten: Wir dürfen keine Festpreise vereinbaren“, sagt Sendocan. Er appelliert an Oberhausener Fahrgäste, den örtlichen Unternehmen die Treue zu halten.

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Und noch etwas trage zu den unfairen Wettbewerbsbedingungen bei, sagt er: Fährt er einen Kunden zum Düsseldorfer Flughafen und entdeckt dort jemanden, der mit dem Taxi nach Oberhausen fahren möchte, dann sei das kein Sechser im Lotto, wie man denken mag, sondern sehr ärgerlich. Denn das Oberhausener Taxi darf den Fahrgast nicht mitnehmen. „Es ist vorgeschrieben, dass wir nach einer Fahrt zunächst zurück nach Oberhausen müssen. Erst dann dürfen wir neue Fahrgäste aufnehmen.“ Ein Uber-Fahrer sei da freier.

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Der Liricher Taxi-Unternehmer Thorsten Bulle geht noch einen Schritt weiter, spricht nicht nur von unlauteren Wettbewerbsbedingungen, sondern sieht das Angebot von Uber als Verstoß gegen geltendes Recht. Tatsächlich haben bereits mehrere Gerichte Uber den Betrieb untersagt, zuletzt das Landgericht in Frankfurt. Der US-Konzern verstoße gegen Wettbewerbsregeln, hieß es. Nach eigenen Aussagen hat Uber sein Geschäftsmodell daraufhin angepasst. Bulle sieht die Aufsichtsbehörden auch in Oberhausen in der Pflicht, bei Uber ganz genau hinzusehen.

Ins selbe Horn stößt Siegfried Manik, Geschäftsführer der Taxizentrale Oberhausen. „Auch ein Multiplayer hat sich an Gesetze zu halten.“ Und ob Uber dies tut, müsse noch geklärt werden. Es könne ja nicht sein, dass ein Unternehmen einfach verspricht, sein Geschäftsmodell anzupassen, nachdem es von einem Gericht verurteilt wurde, den Betrieb einzustellen. Die Behörden sollten prüfen, ob weiterhin unrechtmäßige Wettbewerbsvorteile vorliegen.