Oberhausen. Oberhausen hat es bisher nicht geschafft, auch nur einen einzigen Cent der Landesgelder für den sozialen Wohnungsbau auszugeben.

Der Bestand an Sozialwohnungen in Deutschland schrumpft seit Jahren: So gab es zum Jahresende 2018 fast 42.500 Sozialwohnungen weniger als noch ein Jahr zuvor (minus 3,5 Prozent), in NRW betrug der Verlust sogar fast 15 Prozent. Doch die NRW-Kommunen schaffen es nach einer aktuellen Umfrage des WDR unter 54 Städten und Kreisen bisher nicht, die vom Land im vergangenen Jahr bereitgestellten 730 Millionen Euro für den Bau sozialer Mietwohnungen abzurufen.

Oberhausen gehört in dieser Liste sogar zu den Schlusslichtern. Dabei könnte die Stadt 6,4 Millionen Euro für billige Mietwohnungen einsetzen. Das Geld ist allerdings noch nicht verloren, das Programm ist abgesichert bis 2022. Essen hat aber schon ein Drittel der Gelder verwendet (9,3 Millionen Euro), Herne sogar über 80 Prozent (3,7 Millionen Euro). Mülheim hat schon etwas mehr Geld für günstige Wohnungen ausgegeben, als der Stadt eigentlich zusteht: 5,6 Millionen Euro.

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Der Oberhausener SPD-Landtagsabgeordnete Stefan Zimkeit zeigt sich über das Verhalten der hiesigen Rathaus-Planer verärgert. „Es darf nicht sein, dass Oberhausen die NRW-Fördermittel für den sozialen Wohnungsbau nicht abruft. Immer mehr Menschen haben Schwierigkeiten, eine bezahlbare Wohnung zu finden. Deswegen ist diese Untätigkeit inakzeptabel.“ Der SPD-Landtagsabgeordnete fordert die Stadtspitze auf, diesen Zustand zu beenden. „Zu wenig sozialer Wohnungsbau ist eine der Hauptursachen für zu hohe Mieten.“