Oberhausen. Prof. Loretana de Libero lehrt an der Führungsakademie der Bundeswehr und diskutiert am 13. Dezember über die Tradition militärischen Gedenkens.
Begleitend zur Ausstellung „Risse im Stein“ bietet die Gedenkhalle Schloss Oberhausen am Freitag, 13. Dezember, um 19 Uhr einen Vortrag und Diskussion mit der Historikerin und SPD-Politikerin Prof. Loretana de Libero aus Hamburg. Ihr Thema: „Im Schatten der Wehrmacht? Zum Totengedenken der Bundeswehr.“
Die Bundeswehr ist nach 1955 im Wesentlichen von ehemaligen Wehrmachtsangehörigen aufgebaut worden. Im Totengedenken der jungen Streitkräfte standen daher die Gefallenen der beiden Weltkriege über Jahrzehnte im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit. Erst 2009 wurde mit dem „Ehrenmal der Bundeswehr“ in Berlin ausschließlich der im Dienst getöteten oder gestorbenen Bundeswehrangehörigen gedacht.
Auslandsmissionen der Bundeswehr verändern das Erinnern
Der Vortrag analysiert an ausgewählten Beispielen Entwicklung und Funktion von Form, Sprache und Inhalten der Erinnerungs- und Gedenkkultur im militärischen Raum. Beleuchtet werden soll ferner, wie die Auslandsmissionen der Bundeswehr, vor allem der Einsatz in Afghanistan, das Erinnern und Gedenken in der Bundeswehr – aber und auch in der Zivilgesellschaft – verändert haben.
Die Referentin Loretana de Libero ist Professorin für Moderne Militärgeschichte an der Führungsakademie der Bundeswehr in Hamburg. Zugleich lehrt die 54-Jährige an der Universität Potsdam. Sie gilt als eine der wenigen Expertinnen zu Fragen der militärischen Erinnerungskultur und hat den Prozess um die neuen Traditionsrichtlinien im Verteidigungsministerium beratend begleitet. Von 2012 bis 2015 war Loretana de Libero zudem SPD-Abgeordnete in der Hamburger Bürgerschaft.
Vortrag und Diskussion in der Gedenkhalle, Konrad-Adenauer-Allee 46, sind kostenfrei.