Oberhausen. Die Autorin Unda Hörner stellt ihr Buch „1919 – Das Jahr der Frauen“ bei einer Lesung am 12. Dezember in der Oberhausener Volkshochschule vor.
1919 ist das Gründungsjahr der Oberhausener Volkshochschule. So kurz nach dem ersten Weltkrieg tat sich aber nicht nur im Bildungssektor eine Menge, es waren auch Monate des Aufbruchs und Neuanfangs für Frauen.
Anlass für die VHS und die Gleichstellungsstelle der Stadt zu einer Lesung unter dem Motto „1919 – Das Jahr der Frauen“ einzuladen. Der Titel der Veranstaltung am Donnerstag, 12. Dezember, im Bert-Brecht-Haus fußt auf dem gleichnamigen Buch von Unda Hörner. Die Autorin und Journalistin wird ihre Zeitreise entlang der Lebensgeschichten von historischen Frauenpersönlichkeiten selbst vorstellen.
Im Januar 1919 dürfen Frauen in Deutschland das erste Mal an Wahlen teilnehmen, aber auch sonst sticht das Jahr der Umbrüche enorm heraus: Endlich Frieden, endlich Demokratie in Deutschland und Frauen machen sich auf allen Gebieten daran, ihr Leben selbst zu gestalten. Astrid Schröder von der VHS und Britta Costecki, Leiterin des Büros für Chancengleichheit bei der Stadt, finden die Frauenporträts faszinierend, die Unda Hörner in ihrem Buch beschreibt: Die Kapitel schreiten monatsweise durch das Jahr und erzählen anhand von Tagebucheinträgen, Zeitungsartikeln oder Briefwechseln die Geschichte von Marie Juchacz, die als erste eine Rede im Parlament hält, von der Wissenschaftlerin Marie Curie, von Modedesignerin Coco Chanel oder Künstlerin Käthe Kollwitz.
Frauenrechte nicht selbstverständlich
Was uns heute als Frauen selbstverständlich erscheint – der Blick auf das Jahr 1919 macht deutlich, „dass jedes noch so kleinste Recht mühsam erkämpft werden musste“, sagt Britta Costecki. Dabei taugten die Frauen, die Unda Hörner in ihrem Buch präsentiert, als Vorbilder. Das ist wichtig, findet die Gleichstellungsbeauftragte, denn es braucht immer wieder die Erinnerung an den Mut und die Entschlossenheit der Vorgängerinnen, deren Lebensgeschichten noch allzu häufig zu wenig präsent seien. Denn selbstverständlich seien Frauenrechte mitnichten, „wir müssen aufpassen, dass Erreichtes nicht wieder zurückgedreht wird“, sagt Britta Costecki. Mutterrolle, Selbstbestimmung, Vereinbarkeit von Familie und Beruf, Karrierechancen in Wirtschaft und Politik, gleiche Bezahlung – es bleibt viel zu tun.
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Lesung am Donnerstag, 12. Dezember, 18 Uhr, VHS, Langemarkstraße 19-21 (Raum 330a), Eintritt frei (um Anmeldung wird gebeten unter 0208-825 2385 oder per Mail an vhs@oberhausen.de).