Oberhausen. Für spektakuläre Trauungen auf dem Rhein-Herne-Kanal holte das Standesamt Oberhausen die Weiße Flotte Baldeney ins Boot. Ab 2020 geht es los.
Auf dem Schiff in den Hafen der Ehe einfahren – das ist ab nächstem Jahr in Oberhausen möglich. Für spektakuläre Trauungen auf dem Rhein-Herne-Kanal holte das Standesamt die Weiße Flotte Baldeney-GmbH (WFB) ins Boot. Gestern wurde die Partnerschaft offiziell besiegelt.
„Dieses Konzept hat sich in Essen bewährt und wird auch in Oberhausen ankommen“, ist sich WFB-Geschäftsführer Franz-Josef Ewers sicher. An fünf Tagen schippern Heiratswillige in der Nachbarstadt auch im kommenden Jahr wieder über den Baldeney-See. Kaum waren die genauen Hochzeitstermine bekannt, waren sie auch schon ausgebucht. So wurden in Essen seit 2012 schon über 200 Paare in den Hafen der Ehe gebracht. „Wir rechnen in Oberhausen mit einer ähnlichen Nachfrage“, sagt der zuständige Beigeordnete Michael Jehn.
An der Marina geht es los. Hier steigt das Brautpaar samt Gästen ein. Für echte Romantiker hält die Stadt aber noch eine zweite Variante bereit: „Wenn die Braut sich erst kurz vor der Trauung in ihrem Brautkleid zeigen will, kann sie mit der Standesbeamtin erst am Kaisergarten zusteigen“, sagt Jehn. Denn mit dem Ablegen am Kaisergarten beginnt die zirka eine halbe Stunde dauernde Trauung.
Die Braut kann auf Wunsch auch erst am Kaisergarten zusteigen
Auf dem Fahrgastschiff „Baldeney“ (Platz für 100 Gäste) oder der „Kettwig“ (Platz für 60 Gäste) geht es am Kaisergarten entlang, unter der Brücke Slinky Springs to Fame hindurch, Richtung Stadion. An den Ufern umsäumt von prächtigem alten Baumbestand schippert das Boot bis zur Liricher Schleuse.
Auf dem Rückweg geht die Standesbeamtin in Höhe der Kaisergartens wieder von Bord. „Das frisch vermählte Paar aber bleibt noch gut eine Stunde mit seinen Gästen an Bord“, erzählt Ewers. Keine Hetze, viel Zeit: „Da gleich zwei Schiffe im Wechsel als Trauzimmer dienen, hat jede Gesellschaft fast zwei Stunden für sich“, führt Ewers aus.
Auch interessant
Jedes Paar zahle neben den Standesamt-Gebühren eine pauschale Schiffsmiete von 850 Euro. „Ein Sektempfang für bis zu 50 Gäste auf dem Freideck ist im Preis inbegriffen“, ergänzt Alexander Farkas, Pressesprecher der Weißen Flotte. Für jede weitere Person fielen drei Euro zusätzlich an. Das letzte Paar des Tages kann das Schiff dann gleich noch für seine anschließende Feier mieten. Buffet, Hochzeitstorte oder weiße Tauben können auf Wunsch zusätzlich gebucht werden.
Die größte Außenstelle des Standesamtes in Oberhausen
Die „Baldeney“ bildet mit ihren 100 Sitzplätzen damit künftig den größten Außentraubereich in Oberhausen. „Damit haben wir neben unserem Schloss Oberhausen und der Burg Vondern eine zusätzliche Alternative im Angebot, um den schönsten Tag im Leben zu genießen“, freut sich Jehn.
Drei Trau-Tage an Bord
2020 sind drei Trau-Tage an Bord vorgesehen: Am 26. Juni, am 14. August, sowie am 25. September (jeweils ein Freitag). Für die „Baldeney“ gibt es Termine um 10 Uhr, 12 Uhr und 14 Uhr, für die „Kettwig“ um 11 Uhr und 13 Uhr.
Die Termine vergibt das Standesamt Oberhausen ab Dienstag, 26. November. Reservierungen ab 8 Uhr unter Tel. 0208 825 2774.
Derzeit erlebt Oberhausen übrigens einen echten Hochzeitsboom: Bis zum 25. November schlossen 911 Paare den Bund fürs Leben (2018 waren es insgesamt 794). 826 Brautpaare wählten in diesem Jahr bereits das Schloss Oberhausen als Trauort, 25 entschieden sich für die Burg Vondern, die übrigen für das Trauzimmer im Standesamt Oberhausen.