Oberhausen. Die beiden Trios „Muttis Kinder“ und BosArt“ nehmen mit der Show der „Liga außergewöhnlicher Musiker“ am 28. November ihren Abschied von Tourneen.
Hoffentlich wird Timm Beckmann und seinen Gästen nicht zu wehmütig zumute. Beim dritten Programm seiner „Liga der außergewöhnlichen Musiker“ am Donnerstag, 28. November, um 19 Uhr im Ebertbad sind gleich zwei Trios zu erleben, die sich künftig sehr rar machen werden: „Muttis Kinder“, meldet Impresario Beckmann, „geben in Oberhausen eines ihrer letzten Konzerte, bevor sie sich auflösen“. Und auch die gestandenen Musiker und Kabarettisten des Freiburger „BosArt“-Trio wollen nur noch selten Tournee-Mühen auf sich nehmen. Es sei ihm „eine große Ehre“, so Timm Beckmann, „dass ich das Trio für die Show gewinnen konnte“.
Und diese Show – da sollte nun wirklich keine Wehmut aufkommen – spielt in der Tat in einer eigenen Liga, seit sie sich aus der quasi heimatlichen Essener Zeche Carl aufgemacht hat, das Revier zur erobern: in der „Liga der außergewöhnlichen Musiker“. Hier werden mit jeder Aufführung die Grenzen von Musikstilen eingerissen. Und die sechs Essener Philharmoniker von Beckmanns „symphonischer Late Night Band“ beteiligen sich mit höchster Könnerschaft an diesem vergnüglichen Einreißen. „Grandiose Unterhaltung für alle, die Ohren haben“, verspricht der Gastgeber mit Fliege und feinem Zwirn.
Ein Musikvideo im Müll
Entschieden lässiger das Outfit von „byebye“, dem Leipziger Akustikpop-Duo. Schlimmer noch: Das Video zu ihrem konsumkritischen Song „Komm schon“ drehten die beiden inmitten des gespendeten Mülls aus 30 Haushalten ihrer Heimatstadt – und in Secondhand-Klamotten. Auch sonst kommt wohl niemand seinem Publikum so nahe wie diese Zwei, denn „byebye“ gab schon 200 Exklusivkonzerte in Wohnungen und Einfamilienhäusern. Und anders als der Name suggeriert, sind sie auch noch nicht auf Abschiedstour.
Die allerdings haben „Muttis Kinder“ nach 17 Jahren (und kurz vor Erreichen der Volljährigkeit) bereits angekündigt und schon fast vollendet: 2002 fanden Claudia Graue, Marcus Melzwig und Christopher Nell an der Musikhochschule in Rostock zusammen. Mit erstaunlichem Erfolg, denn die A-cappella-Artisten erreichten nicht nur ein deutschsprachiges Publikum allerorten, sondern reisten zu Fans bis nach Russland, Taiwan und Singapur.
Klamauk mit der „Kunst der Unfuge“
Das genießerische Konzept aus Klassik plus Kabarett pflegt das „BosArt“-Trio schon viel länger als Timm Beckmann – macht sich allerdings außerhalb des heimischen Freiburg recht rar. Wer Klamauk mit der „Kunst der Unfuge“ treibt, hat hochmusikalische Berufsleben absolviert: Hans Hachmann als Musikredakteur beim SWR, Wolfgang Schäfer als Professor für Chorleitung und Reinhard Buhrow als Klavierdozent.
Karten für dieses Kabarett mit dem besonders guten Ton gibt’s ab 21,80 Euro, online ebertbad.de