Oberhausen. 11. Sicherheitskonferenz in Oberhausen: Der neue Polizeipräsident Alexander Dierselhuis setzt mit dem Thema der Tagung ein Zeichen.
Schon im Sommer hatte Polizeipräsident Alexander Dierselhuis zu seinem Amtsantritt erklärt, die Bekämpfung der Clankriminalität verstärkt in den Blickpunkt rücken zu wollen. So hatte jetzt die 11. Oberhausener Sicherheitskonferenz unter Federführung der Polizei genau dieses Thema.
Die Liste der Konferenzteilnehmer beeindruckt: Oberbürgermeister, städtische Dezernenten, das Landgericht Duisburg, die Staatsanwaltschaft Duisburg, das Amtsgericht, die Bundespolizei, das Finanzamt für Steuerstrafsachen und Steuerfahndung, die Arbeitsagentur, das Zollfahndungsamt, das Hauptzollamt, die Stoag, das Jobcenter, die Arbeitsgemeinschaft der Wohlfahrtsverbände – sie alle waren bei der Tagung im Haus Ripshorst präsent.
In Oberhausen, so die aktuelle Einschätzung der Polizei, gibt es derzeit keine Hinweise auf Probleme mit Clanstrukturen. Doch die – im Vergleich zu benachbarten Revierstädten – entspannte Lage sei kein Grund zur Untätigkeit, denn: Solche Clanstrukturen können sich schnell verändern und verschieben, etwa wenn in Nachbarstädten der Fahndungsdruck aus Sicht der Clans zu groß wird.
Differenziertes Lagebild entsteht derzeit
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Was der Polizeipräsident bereits im Sommer im Interview mit unserer Zeitung erklärte, gilt nach wie vor: „Wir erarbeiten derzeit ein differenziertes Lagebild, um uns einen tatsächlichen Überblick über die Situation in Oberhausen verschaffen zu können und um auf etwaige Veränderungen umgehend reagieren zu können“, sagte Alexander Dierselhuis jetzt bei der Sicherheitskonferenz. Darüber hinaus, so betont er, sei es aber unverzichtbar, „dass alle Akteure ihre Schreibtische zusammenrücken“, also die möglichst reibungslose Zusammenarbeit über Behördengrenzen hinweg pflegen und weiter verbessern.
Dierselhuis hat als ehemaliger Staatsanwalt einschlägige Erfahrungen mit der Bekämpfung organisierter Kriminalität. „Das Wissen aller Beteiligten zur Erkenntnisgewinnung muss gebündelt werden“, sagt der Oberhausener Polizeipräsident. Die Behörden würden mit der Kriminalität von Clans immer wieder und auf ganz unterschiedliche Weise in Berührung kommen. Unabhängig davon, ob es sich hierbei um Straftaten, Ordnungswidrigkeiten oder Ordnungsstörungen handele, müssten die Informationen festgehalten, ausgetauscht und beweissicher verfolgt werden. Nur so könnten die beteiligten Clanmitglieder identifiziert und die kriminellen Strukturen erkannt werden.
„Enger zusammenrücken im Kampf gegen Clans“
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Diesem Ziel diente nun auch das große Forum der Sicherheitskonferenz. Fachkundige Referenten, darunter der Essener Polizeipräsident Frank Richter, sprachen über die Herausforderungen und die Erfolge für die Polizei im Kampf gegen die Clankriminalität. Das Polizeipräsidium in Essen gilt als Vorreiter der Kampagne gegen kriminelle Großfamilien. „Clanstrukturen müssen mit allen rechtlichen Mitteln konsequent bekämpft werden“, fordert Frank Richter, der sich in seinem Vortrag dafür aussprach, maximalen Kontroll- und Verfolgungsdruck auf die Clans auszuüben. „Wir brauchen keine neuen Gesetze, sondern müssen enger zusammenrücken.“