Oberhausen. Riesenparty in der Arena Oberhausen! 12.000 Fans feiern eine Schlagernacht mit Howard Carpendale, Kerstin Ott und verblüffenden Moderatoren.

Das Epizentrum der Schlagermusik liegt am Samstag zweifelsfrei im Ruhrgebiet: In der Dortmunder Westfalenhalle bittet Helene-Fischer-Ex Florian Silbereisen zur ARD-Show „Schlagerboom“, aber Oberhausen setzt zeitgleich noch einen drauf. 13 Genre-Sänger bespielen sechs Stunden lang die König-Pilsener-Arena. Und für die 12.000 Fans macht „Die Schlagernacht des Jahres“ ihrem Namen nun wirklich alle Ehre. Ausverkauft! Hexenkessel!

Inka Bause und Joachim Llambi moderieren „Schlagernacht des Jahres“

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Die Festbeleuchtung vor der Halle ist überflüssig. Schon am frühen Abend gleicht die Arena einem Lichtermeer. Handy-Displays kreisen zum pochenden Beat. Wo andere sich noch aufwärmen, heizen schon Schwergewichte der Szene ein. Kaum haben die Moderatoren Inka Bause („Bauer sucht Frau“) und Joachim Llambi („Let’s Dance“) den Reigen eröffnet, steht mit Howard Carpendale auch schon der Grand-Grandseigneur der Schlagermusik vor dem Publikum.

Sympathischer Auftritt: Kerstin Ott brachte ihren Hit „Die immer lacht“ mit zur „Schlagernacht des Jahres“ nach Oberhausen.
Sympathischer Auftritt: Kerstin Ott brachte ihren Hit „Die immer lacht“ mit zur „Schlagernacht des Jahres“ nach Oberhausen. © FUNKE Foto Services | Heinrich Jung

Locker. Lässig. Lebendig. Er richtet den Kopf nach oben, als wolle er den Fan in der obersten Reihe anvisieren. „Leute, das macht richtig Spaß mit euch!“ Eine Liebeserklärung an seine Anhänger. Ti Amo!

Die Sitzplatzbindung ist aufgehoben. Die Fans jubeln stehend, richten ihre Mottoshirts zur Bühne. „Nachts, wenn alles schläft“, singt der 73-jährige Altmeister. Doch in der Arena sind alle hellwach.

Howard Carpendale spricht über herzliche Begegnung mit Kerstin Ott

Kurz bevor er geht, gerät Carpendale ins Plaudern. Kürzlich hat ihn eine Kollegin hinter der Bühne auf die Schulter geklopft und nach einer Umarmung gefragt. Es war: Schlagersängerin Kerstin Ott, die mit „Die eine, die immer lacht“ bekannt wurde. „Danach war ich wieder auf einem Festival und habe ihr auf die Schulter geklopft und nach einer Umarmung gefragt. Sie ist ein toller Mensch!“ Herrliche Herzlichkeit. Jubel!

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Dass Kerstin Ott danach auf die Bühne schreitet, ist natürlich kein Zufall. Sie zeigt sich authentisch und entschuldigt sich sympathisch für Texthänger beim neuen Song. „Ich war einfach so aufgeregt!“ Den größten Mitsingreigen gibt es bei „Regenbogenfarben“ – ein Hit, den sie im Duett schon mit Helene Fischer eingesungen hat. Und selbst Moderator Joachim Llambi, der Ott als Kandidatin bei „Let’s Dance“ noch kritisch in die Mangel nahm, vergibt für Stimme und Gesang nun: zehn Punkte!

Schlager-Boyband Feuerherz ist Geschmackssache – Fantasy köstlich

Gute Laune: 12.000 Fans feierten ausgelassen in der Oberhausener König-Pilsener-Arena – ausverkauft.
Gute Laune: 12.000 Fans feierten ausgelassen in der Oberhausener König-Pilsener-Arena – ausverkauft. © FUNKE Foto Services | Heinrich Jung

Kurioses gibt es auch. Feuerherz, eine Schlager-Boyband, ist an diesem Abend eher Geschmackssache. Folglich wittern einige Fans auch den Geschmack von Kaltgetränken und strömen zu den Erfrischungsständen. Dabei ist ihr Hit „Lange nicht genug“ durchaus ein Ohrwurm.

Richtig gut kommt das Duo Fantasy an. Und Sänger Fredi Malinowski erzählt auch den Brüller des Abends. Weil nach dem Flug sein Koffer auf dem Gepäckband nicht mehr auftauchte, stand der Schlagersänger plötzlich ohne sein geliebtes Jackett da. Hinter der Bühne der Oberhausener Arena half deshalb kurzerhand Kollege Jürgen Drews aus. „Gefällt euch das Jackett, das mir Jürgen geliehen hat?“, fragt er in die Runde. Wieder alles im Griff!

Fans feiern „Schlagernacht des Jahres“ mit Glitzerhüten und Sektbechern

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Die Fans feiern den Marathon als wohlige Party. Manche tragen Glitzerhüte. Andere balancieren Sektbecher und Popcorn zu ihren Sitzplätzen. So eine Schlagernacht erfordert freilich Kondition.

Schlagersänger wechseln die Hallen

Schlager-Ausnahmezustand in Ruhrgebiet. Zeitgleich zur „Schlagernacht des Jahres“ in Oberhausen übertrug die ARD am Samstag die Show „Schlagerboom“ (eigentlich: „Schlagerbooom“) mit Florian Silbereisen aus Dortmund.

Einige Sänger hatten es in Oberhausen deshalb eilig, weil sie auch dort auftreten mussten. Howard Carpendale und Kerstin Ott flitzten nach ihren Auftritten in die Westfalenhalle. Ihre Fahrer hatten im dichten Revier-Verkehr wohl den stressigsten Job des Abends.

Kein Wunder, schließlich stehen bis Mitternacht noch Mickie Krause, die Münchner Freiheit, Matthias Reim und Michelle auf dem Programm-Zettel.