Oberhausen. Müllsünder sollen künftig identifiziert und konsequent bestraft werden. Dieses Ziel hat sich die Stadt gesetzt. Nun gibt es einen ersten Erfolg.
Kommunale Ordnungsoffensive? „Das ist doch nur ein Strohfeuer!“ So lautet eine der Lieblingsvorwürfe aus der Bevölkerung, wenn es um dieses Thema geht. Seit Montag läuft nun die 5. Ordungsoffensive in der Stadt, diesmal wieder mit dem Schwerpunkt Alt-Oberhausen. Die Verwaltung setzt dazu jetzt ein Zeichen und macht überführte Müllsünder persönlich haftbar.
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Im Zuge der laufendenden Ordnungsoffensive hat der Kommunale Ordnungsdienst (KOD) zwei Müllsünder identifiziert, berichtet die Stadtpressestelle in einer aktuellen Mitteilung. Seit langem hätten sich viele Menschen über andauernden wilden Müll an der Saarstraße, Ecke Marktstraße geärgert. Nachdem am Montag, 21. Oktober, diese Stelle von den Wirtschaftsbetrieben Oberhausen (WBO) gereinigt worden sei, habe es direkt am nächsten Tag, Dienstag, 22. Oktober, wieder so schlimm ausgesehen, als hätte die Stadt hier überhaupt nicht eingegriffen.
Aufgrund von erneuten Beschwerden aus der Bürgerschaft über Vermüllungen an der Saarstraße waren KOD-Mitarbeiter noch am Tag der neuen Hinweise unverzüglich vor Ort. Und: Tatsächlich konnten sie einen Verursacher feststellen. Laut Stadtpressestelle handelt sich um einen Gewerbebetrieb an der Marktstraße. Beschäftigte der WBO holten den Müll noch am selben Tag ab.
Doch damit nicht genug: Bei einem weiteren Rundgang fanden die KOD-Mitarbeiter wieder zwei abgestellte Säcke mit Müll. In diesem Fall konnte eine Bewohnerin der Saarstraße als Verursacherin ermittelt werden.
Dezernent Jehn: „Wir werden das weiterhin konsequent kontrollieren“
Hotline für Beschwerden
Bürgerinnen und Bürger können Missstände an folgende Hotline melden: 0208 825-7777 oder per E-Mail an beschwerde@oberhausen.de.
Zeugen, die unrechtmäßiges Müllabladen beobachten, können auch Tag und Nacht die Polizei rufen: 110.
„Die beiden Beispiele zeigen, wie richtig und notwendig unsere Ordnungsoffensiven sind“, sagt Ordnungsdezernent Michael Jehn, der zum Wochenauftakt die Aktionswoche auf dem Willy-Brandt-Platz offiziell eröffnete und bei dieser Gelegenheit seiner Entschlossenheit Ausdruck gab, künftig Müllsünder vermehrt zu identifizieren und haftbar zu machen. „Ich bin froh, dass wir gerade an dieser Stelle einen ersten Erfolg aufweisen können“, ergänzt Michael Jehn mit Blick auf den jüngsten Fall an der Saarstraße. Ob damit im Bereich Saarstraße/Einmündung Marktstraße alle Müllsünder erwischt worden seien, wisse man noch nicht. Der Dezernent unterstreicht: „Wir werden das weiterhin kontrollieren und konsequent ahnden. Dass es Menschen aus der direkten Nachbarschaft sind, die sich so verhalten, ist sehr enttäuschend, vor allem für alle, die hier leben, einkaufen und arbeiten. Aber auch für unsere Ordnungs- und Reinigungskräfte ist es ernüchternd zu sehen, dass ihre getane Arbeit nur kurz Wirkung zeigt.“
Oberbürgermeister Schranz: „Wir akzeptieren diese Zustände nicht“
Ähnlich entschlossen zeigt sich auch Oberbürgermeister Daniel Schranz mit Blick auf die steigenden Fallzahlen beim wilden Müll in Oberhausen: „Wir akzeptieren diese Zustände nicht“, sagte der Oberbürgermeister am Donnerstag. „Nur durch ständiges Verfolgen und konsequentes Ahnden lösen wir dieses Problem.“
Stadt erstattet Anzeige gegen die Übeltäter – schon wieder Müllsäcke vor Ort
Gegen die Müllsünder wird die Stadt nun Anzeige erstatten. In der Saarstraße hat es bereits öfter Fälle von Vermüllungen gegeben. Die WBO entsorgte den Abfall regelmäßig, doch kurz darauf wurde immer wieder Unrat abgestellt. Jetzt hofft die Stadt, zumindest an dieser Stelle den Teufelskreis des wilden Mülls vorerst unterbrochen zu haben. Am frühen Donnerstagabend gegen 16.30 Uhr lagen dort allerdings schon wieder einige Säcke mit wildem Müll, wie unsere Redaktion bei einer kurzen Visite vor Ort feststellen musste. Der Kampf gegen die Müll-Vandalen verlangt in Oberhausen offenbar einen ganz langen Atem.